Spionage: Ex-Toyota-Mitarbeiter entlastet

Die Anklagen gegen die ehemaligen Toyota-Mitarbeiter Ove Andersson, Gustav Brunner und René Hilhorst wurden offiziell fallen gelassen

(Motorsport-Total.com) - Die Schlagzeilen wurden in den vergangenen Wochen vom Spionageskandal um McLaren-Mercedes und Ferrari dominiert, doch 2003 hatte es schon einmal eine ähnliche Affäre gegeben, als von den inzwischen verurteilten Ex-Ferrari-Ingenieuren Mauro Iacconi und Angelo Santini ein Datenanalyseprogramm aus Maranello bei Toyota in Köln eingeschleust wurde.

Titel-Bild zur News: Ove Andersson

Ove Andersson kann endlich aufatmen, muss keine Konsequenzen befürchten

Seitens der FIA gab es damals keinerlei Konsequenzen, nur Iacconi und Santini wurden vom Gericht in Modena zu 16 beziehungsweise neun Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Doch das Verfahren gegen die Verantwortlichen auf Toyota-Seite, Teamchef Ove Andersson, Chefdesigner Gustav Brunner und Aerodynamiker René Hilhorst, lief weiter. Erst jetzt können die drei ehemaligen Mitarbeiter des japanischen Teams aufatmen.#w1#

"Das Gericht hat die Anklage fallen gelassen. Damit ist der Fall abgeschlossen", erklärte Andersson gegenüber 'autosport.com'. "Ich bekam einen Brief von meinen Anwälten. Der Richter hat entschieden, die Anklage fallen zu lassen. Offensichtlich halten sie ihn nicht für wichtig genug, um damit weiterzumachen." Brunner und Hilhorst dürften von ihren juristischen Repräsentanten ähnliche Schreiben erhalten haben wie Andersson.

Damit ist der erste Spionagefall des 21. Jahrhunderts abgeschlossen. Bekanntlich hatten die Informationstransfers zwischen Maranello und Köln durch die beiden Ex-Ferrari-Ingenieure im Jahr 2003 für viel Wirbel gesorgt, weil die Autos der beiden Teams im Gegensatz zum heutigen Skandal um McLaren-Mercedes und Ferrari einander auch noch stark ähnelten. Dennoch waren die Auswirkungen weit weniger drastisch als im aktuellen Fall.