Schumacher und Todt begrüßen veränderte Regeln

Am Reglement hat sich vor der neuen Formel-1-Saison viel geändert, Michael Schumacher und Jean Todt begrüßen dies jedoch

(Motorsport-Total.com) - Die Aerodynamik wurde beschnitten, ein Reifensatz muss künftig die Gesamtdistanz von Qualifying und Rennen überstehen, die Motoren dürfen nur noch jedes zweite Rennwochenende gewechselt werden - in den letzten Monaten wurde alles unternommen, um die Formel 1 langsamer und damit sicherer zu machen. Seitens Ferrari begrüßt man diese Maßnahmen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Jean Todt

Schumacher und Todt haben nichts gegen die neuen Regeln einzuwenden

"Wir waren an einem Punkt angelangt, wo man als Fahrer in manchen Kurven kaum noch Einfluss auf das Auto nehmen konnte", erklärte Michael Schumacher. "Der Grip war so hoch, dass man gegen die Kräfte nicht mehr ankam. Wenn man also zum Beispiel mit Untersteuern in eine Kurve hinein fuhr, fuhr man auch mit Untersteuern wieder heraus, man konnte nicht mehr korrigieren. Die Autos werden in diesem Jahr jedoch so viel weniger Anpressdruck haben, die Reifen werden so viel härter und dadurch rutschiger sein, dass man als Fahrer viel mehr gefordert sein wird. Man wird viel mehr am Lenkrad arbeiten müssen und können - und das mag ich sehr."#w1#

Schumacher bezüglich neuer Reifen zuversichtlich

Zum Reifenreglement äußerte er sich folgendermaßen: "Das Wichtigste wird von nun an sein, diesen einen Satz so schonend zu nutzen, dass man sicher damit über die Dauer des Rennens kommt. Ich muss sagen, was ich in dieser Richtung von Bridgestone gesehen habe, sieht sehr vielversprechend aus. Von uns Fahrern verlangt das eine andere Fahrweise. Man muss haushalten, man muss mehr mit Köpfchen fahren. Es könnte gut sein, dass Erfahrung dabei eine größere Rolle spielen wird als zuletzt."

Ob Vor- oder Nachteil für Ferrari, wollte Schumacher nicht vorhersagen, prinzipiell kann er sich jedoch vorstellen, dass veränderte Regeln eher "den stabilen Teams" liegen werden: "Wichtig ist, alles darauf einzustellen, dass man mit den neuen Regeln bestmöglich umgehen kann. Man kann argumentieren, dass man mehr Gründe hat, pessimistisch zu sein, zumal die anderen Teams gut vorbereitet zu sein scheinen. Es wird vielleicht schwieriger, aber das Schwierige ist doch das, was Spaß macht. Das ist ein Grund mehr, sich auf die neue Saison zu freuen, denn ich mag Herausforderungen."

Auch Teamchef Jean Todt ist von der Notwendigkeit der neuen Regeln überzeugt und sieht diese nicht als Versuch, an der Vormacht Ferraris zu sägen: "Die neuen Motorenbestimmungen zum Beispiel wurden eingeführt, um die Kosten zu senken und die Leistung zu reduzieren. Darum ist auch vorgesehen, bald mit 2,4-Liter-V8-Motoren zu fahren, die zwei Rennen halten müssen. Bei den Reifen und bei der Aerodynamik ist das einzige Ziel, die Autos aus Sicherheitsgründen langsamer zu machen. Das ist richtig so."

2005er-Regeln sind nicht gegen Ferrari gerichtet

Zwar sei es immer so, dass sich Regeländerungen auf jene negativ auswirken, die gerade vorne sind, warf Todt ein, "aber am Ende des Tages ist die Situation für alle gleich und es gibt keinen Grund, weshalb wir uns hätten wehren sollen. Wir können ein klares Ziel hinter dem neuen Reglement erkennen und daher unterstützen wir es. Alle paar Jahre kommt es jedoch auch vor, dass Ferrari bestraft oder eingebremst werden soll, und wenn das der Fall ist, dann wehren wir uns. Dies ist jedoch eindeutig nicht der Fall."

Und was sagst du zu den 19 Rennen, Jean? "Wir hatten 2004 schon 18 Rennen und dadurch wird natürlich alles schwieriger", entgegnete er. "19 sind noch einmal eines mehr, aber der Kalender wurde verbessert, denn es gibt zum Beispiel zwischen den USA und Kanada nur noch eine Woche Pause und auch zwischen Japan und China. Andererseits warten auch extrem harte Zeiten auf uns, zum Beispiel der Juli, denn da sind binnen fünf Wochen vier Grands Prix angesetzt."

"Das erfordert von uns logischerweise intensive Arbeit, aber das ist für alle gleich. Umso wichtiger ist es, ein wettbewerbsfähiges und zuverlässiges Auto zu haben, denn wenn man Problem hat, ist es bei so kurzen Intervallen zwischen den Rennwochenenden ungemein schwierig, es auszuräumen. Wir wollen daher unbedingt von Beginn an ein Perfektes Auto haben", erklärte er noch einmal, warum Ferrari erst zum fünften Rennen mit dem neuen F2005 debütieren wird.