• 31.07.2005 21:12

Ralf Schumacher: "Ein Armutszeugnis"

Der Toyota-Pilot konnte sich über Rang drei freuen, ärgerte sich aber über eine Aktion des Ferrari-Piloten Rubens Barrichello

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher sicherte sich in Ungarn seinen ersten Podestplatz in Diensten von Toyota, auch wenn er vor dem Rennen nicht von einem solchen Erfolg sprechen wollte. "Wir sind als Dritter und Fünfter losgefahren, da hofft man schon, dass man da bleibt. Aber zwischen Realität und Wunschdenken ist oftmals ein Unterschied", erklärte er.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher vor Ralf Schumacher

Aussichtsloser Kampf: Ralf Schumacher (hinten) kam nicht am Bruder vorbei

Letztlich siegte das Wunschdenken, dabei hätte bereits in der ersten Kurve alles vorbei sein können. Beim Einlenken in die erste Kurve berührte er Fernando Alonso, der auf der Innenseite fuhr. "Ich habe das gar nicht mitbekommen. Ich wusste gar nicht, dass er mir reingefahren ist", so der Wahl-Salzburger. Auch später zeigten sich an seinem Auto keine Folgen einer Kollision.#w1#

"Ich habe den Abstand zu dem vor mir fahrenden Teamkollegen klein gehalten und wusste, dass ich beim ersten Pitstop möglicherweise vor ihm landen würde", so Schumacher auf seiner Internetseite. "Ich muss fairerweise sagen, dass Jarnos Auto nicht hundertprozentig war, nachdem Barrichello, glaube ich, seinen Diffusor hinten kaputt gemacht hat."

Der spannendste Moment kam jedoch erst gegen Rennende. "Ich konnte eine gute Pace fahren, durch das ganze Rennen hinweg. Das hat es mir ermöglicht, am Ende noch zu Michael aufzufahren", fuhr er fort. Doch dann war Endstation. "Ich musste hoffen, dass er einen Fehler machen würde, denn er hatte mächtig viel Höchstgeschwindigkeit und es war unmöglich für mich, aus der letzten Kurve schnell genug herauszufahren, um ihn am Ende der Geraden zu überholen."

Erschwert wurden die Bemühungen bereits im Vorfeld durch Rubens Barrichello, der sich bei der Überrundung durch den Toyota-Piloten nicht ganz so kooperativ zeigte, wie es sich der Toyota-Pilot gewünscht hätte. "Natürlich war das Absicht, um Michael noch ein bisschen Luft zu geben", so Schumacher. "Ferrari scheint eines der Teams zu sein, die das dürfen." Protestieren wollte er aber nicht. "Es konnte ja ohnehin jeder sehen. Es ist ein Armutszeugnis, von daher ist es egal."