Mosley rechnet mit drei bis sechs Teams

FIA-Präsident Max Mosley glaubt, dass es noch dauern wird, ist aber selbstbewusst, was eine Einigung im Formel-1-Streit angeht

(Motorsport-Total.com) - Morgen ist der erste D-Day im großen Formel-1-Streit und der von Ferrari angeführten FOTA-Front, wenn in einem Pariser Gerichtssaal darüber beraten wird, ob Ferraris Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen das FIA-Reglement 2010 bewilligt wird oder nicht. Doch unabhängig davon glaubt FIA-Präsident Max Mosley, dass sich die Wogen früher oder später glätten werden.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley weiß, dass bis 29. Mai wohl nicht alle Teams nennen werden

Allerdings rechnet Mosley nicht damit, dass alle bestehenden Teams fristgerecht bis 29. Mai für die Weltmeisterschaft 2010 nennen werden: "Ich denke, wir werden zwischen drei und sechs Teams haben. Alle, die danach nennen wollen, können das später tun, wenn noch ein Platz frei ist, aber wenn nicht, dann geht das nicht mehr", wird er von 'Autosport' zitiert. Insgesamt stellt sich die FIA bekanntlich ein Kontingent von maximal 13 Rennställen für die kommende Saison vor.#w1#

Späte Nennung und die Konsequenzen

Sollten Teams wie Ferrari, Red Bull, Renault, Toro Rosso und Toyota die Einschreibfrist wie angedroht verstreichen lassen, bedeutet das also nicht automatisch, dass sie 2010 nicht mit von der Partie sein werden. Allerdings droht ihnen dann für den Fall einer verspäteten Einschreibung mindestens eine Geldstrafe - oder, wenn es keinen freien Platz mehr gibt, eine hohe Investition für den Kauf eines Slots von einem bereits eingeschriebenen Team, wie Mosley erklärt.

Dass sich der Streit eventuell sogar bis in den Winter hinziehen könnte, glaubt der FIA-Präsident nicht: "Ich bin mir nicht sicher, ob es so lange dauern wird." Wenn die Teams in der Formel 1 bleiben wollen, müssen sie sich nämlich schon bald auf Gespräche mit der FIA einlassen, und wenn sie tatsächlich an die Gründung einer eigenen "Piratenserie" denken, dann müssen sie lieber früher als später mit dem Bau eines Autos beginnen.

Außerdem erfordert eine neue Rennserie natürlich eine deutlich längere Vorbereitungszeit - und: "Wenn sie ihr eigenes Ding machen, dann haben sie ein noch größeres Problem als unter einer Budgetobergrenze, was das Personal angeht. Daher ist es meiner Meinung nach nicht offensichtlich, was sie tun werden", so Mosley. "Ich glaube, wenn sie darüber nachdenken, ist die Chance, dass sich die Vernunft durchsetzt, nicht so klein."

Mehr Geld wie ein größerer Motor?

"Was soll falsch daran sein, dass alle gleich viel Geld zur Verfügung haben und die Performance nur von der Klugheit der Ingenieure abhängt? Viele Leute empfinden das als sehr ansprechende Idee - und es wäre fair. Und man kann argumentieren, dass ein Team, das mehr Geld hat als ein anderes, genauso einen Vorteil hat wie ein Team mit einem größeren Motor. Das ist doch auch nicht wirklich fair", erklärt der 69-jährige Brite.

Gleichzeitig hielt er fest, dass die FIA keine Scheu davor hätte, eine "Piratenserie" zu sanktionieren: "Absolut. Das würden wir tun. Sie könnten ihre eigenen Regeln schreiben und wir würden diese auf die Sicherheit überprüfen", betont Mosley, dem es aber natürlich am liebsten wäre, alle in der Formel 1 unter einem Dach zu haben. Außerdem hat er immer noch Zweifel daran, ob die Hersteller eine eigene Weltmeisterschaft auf die Beine stellen könnten...