• 24.10.2010 19:24

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Mercedes & Renault: Radverluste sind aufgeklärt

Mercedes und Renault sind ihren ungewöhnlichen Raddefekten von Suzuka noch auf der Spur - Auch weitere Teams mit Problemen beim Japan-Event

(Motorsport-Total.com) - Für die meisten Teams ist der Große Preis von Japan spätestens seit dem Wochenende in Südkorea Geschichte, doch Mercedes und Renault beschäftigen sich noch immer sehr intensiv mit den Ereignissen von Suzuka: Sowohl bei Robert Kubica als auch bei Nico Rosberg löste sich im Rennen jeweils ein Rad, was den Ausfall beider Piloten zur Folge hat - die Fehlersuche läuft auf Hochtouren.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Das Ende einer Dienstfahrt: Der Mercedes von Nico Rosberg im Kies von Suzuka

Kubica rollte bereits nach wenigen Runden aus, weshalb Renault zunächst vermutete, dass die Radmutter nicht ordnungsgemäß angezogen war. Nachforschungen haben allerdings ergeben: Gewisse Rückstände an der Radnabe zeichneten für das Versagen des Rades verantwortlich, was den sofortigen Ausfall von Kubica zur Folge hatte. Der Pole war auf Kurs zu einem Topergebnis.

Aufgrund dieser Rückstände habe die Sicherheitsvorrichtung nicht richtig einschnappen können, weshalb sich das Rad im Rennen nach und nach von der Felge scherte. Um solche Defekte in Zukunft zu verhindern, hat Renault einige weitere Überprüfungen eingeführt. Der heftige Abflug von Rosberg hatte indes eine andere Ursache, wie Mercedes-Teamchef Ross Brawn zu erläutern weiß.

"Was passiert ist, kann man nur sehr schwer nachvollziehen. Wenn nämlich etwas nach 48 Runden passiert, dann kommt man nicht umhin zu sagen, das es anfangs ordnungsgemäß befestigt war", meint der Brite und merkt an: "Wir haben Beschleunigungsmesser an unseren Schlagschraubern und diese geben uns Auskunft darüber, wie gut die jeweiligen Radmuttern angezogen sind."¿pbvin|512|473|reifen|0|1pb¿

"Nach den Boxenstopps können wir erkennen, ob die Räder ordentlich festgemacht sind. Das betreffende Rad war ordnungsgemäß festgezurrt, doch nach 48 Runden ging die Spannkraft verloren", erklärt Brawn. Im Zuge dessen hat Mercedes einige Maßnahmen ergriffen: "Wir haben gewisse Materialien in der Zusammenstellung verändert, wovon wir uns eine Verbesserung erhoffen."

"Aber ganz ehrlich: Diese Geschichte haben wir noch immer nicht komplett verstanden. Wir haben auch die Sicherheitsvorrichtung modifiziert, damit die Radmutter an Ort und Stelle bleibt, selbst wenn sie locker wird", gibt der Mercedes-Teamchef zu Protokoll. "Interessanterweise hatten allerdings mehrere Teams am Rennende ein paar ähnliche Probleme", fügt Brawn abschließend hinzu.

"Manche Rennställe berichteten im Anschluss an den Grand Prix von losen Rädern und dass eben dies von gewissen Charakteristiken des Kurses hervorgerufen worden sei", sagt Brawn. Sauber-Pilot Nick Heidfeld entging in Suzuka nur knapp einem ähnlichen Schicksal: Das linke Hinterrad des Deutschen wurde in der Schlussrunde lediglich noch von den Sicherungsstiften gehalten...