McLaren: Honda könnte neuen Motor zurückhalten

Das für Austin vorgesehene Renndebüt von Hondas neuester Ausbaustufe ist noch nicht in Stein gemeißelt - Zielankünfte wichtiger als Performance

(Motorsport-Total.com) - Mit kleinen Schritten versucht McLarens Motorenpartner Honda den Rückstand auf die Konkurrenzaggregate aufzuholen. Fernando Alonso probierte am ersten Trainingstag zum Grand Prix von Russland in Sotschi eine neue Ausbaustufe der japanischen Antriebseinheit vom Typ RA615H. Der erste Renneinsatz des Motorenupdates war eigentlich für den anstehenden Grand Prix der USA in Austin (25. Oktober) vorgesehen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso muss womöglich auch in Austin mit der aktuellen Motorenspezifikation fahren Zoom

Doch da die am Freitag von Alonso erstmals eingesetzte Spezifikation direkt vom Prüfstand kam, steht hinter der Zuverlässigkeit auf eine komplette Renndistanz gesehen noch ein großes Fragezeichen. Aus diesem Grund könnte sich die Rennpremiere verschieben, wie Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai nun anklingen lässt. "Wir konnten lediglich die grundlegende Funktionalität überprüfen. Wir hoffen auf einen Einsatz in Austin, doch zuvor müssen wir erst die in Russland gesammelten Daten analysieren. Erst dann werden wir entscheiden, wo ein Einsatz am meisten Sinn ergibt", so Arai gegenüber 'f1i.com'

Im Anschluss an den Grand Prix der USA stehen nur noch die Grands Prix von Mexiko (1. November), Brasilien (15. November) und Abu Dhabi (29. November) auf dem Formel-1-Fahrplan 2015. Was man bei Honda auf keinen Fall riskieren möchte, ist ein Ausfall, der auf mangelnde Standfestigkeit der Motorenausbaustufe zurückzuführen ist. "Wenn wir uns nicht zu 100 Prozent sicher sind, dann müssen wir möglicherweise verschieben. Für uns ist es wichtig, mit beiden Autos ins Ziel zu kommen. Wenn wir das nicht schaffen können, werden wir warten", betont Arai.

Beim Grand Prix von Russland fuhr Jenson Button mit der aktuellen Spezifikation der Honda-Antriebseinheit auf Platz neun und kassierte dafür zwei WM-Punkte. Teamkollege Alonso kam als Zehnter ebenfalls in den Punkterängen ins Ziel, wurde aufgrund einer Fünf-Sekunden-Strafe aber auf Platz elf zurückversetzt und ging somit leer aus. Der Spanier rangiert vor Austin auf Tabellenplatz 16, Button gar nur auf 18. In der Konstrukteurswertung liegt McLaren in Reihen der zehn Teams auf Rang neun.