Massa: "Paydriver" sorgen für absurde Situation

Felipe Massa ist angesichts der Anzahl "Bezahlfahrer" im aktuellen Formel-1-Feld nicht glücklich: Nur vier Teams bilden die Ausnahme

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Formel-1-Rekordstarter Rubens Barrichello sein Williams-Cockpit zu Gunsten von Bruno Senna räumen musste, lag schnell der Verdacht im Raum, dass das Team rund um Frank Williams in diesem Fall den Sponsorenmillionen Sennas den Vorzug gegenüber dem fahrerischen Talent Barrichellos und vor allem dessen Erfahrung gab.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipa Massa ist von der aktuellen Entwicklung der Formel 1 nicht begeistert

Wenngleich Senna Vermutungen bestreitet, wonach er das Williams-Cockpit nur dank potenzieller Sponsoren im Rücken bekam, so ist der Fall für Barrichello klar. Auch bei Caterham wollen die Gerüchte nicht verstummen, wonach er erfahrene Jarno Trulli im letzten Moment noch durch einen Fahrer mit dickem Geldbeutel ersetzt werden könnte. Bei HRT, wo derzeit als einziges Team offiziell noch ein Sitz zu vergeben ist, hat man ohnehin nie einen Hehl daraus gemacht, welches das erste Kriterium bei der Fahrerwahl ist.

Ferrari-Pilot Felipe Massa ist diese Entwicklung ein Dorn im Auge. Der Brasilianer, der seine Formel-1-Karriere einst bei Sauber begann, macht derzeit lediglich vier Rennställe aus, bei denen das Talent der Fahrer noch den Ausschlag für eine Verpflichtung gibt. "Es gibt heute nur noch vier Teams, die es sich leisten können, Fahrer zu verpflichten, die kein eigenes Geld mitbringen", so Massa im Hinblick auf die großen Vier - Red Bull, McLaren, Ferrari und Mercedes - gegenüber 'TotalRace'.

Massa macht keinen Hehl daraus, dass er die gegenwärtige Entwicklung für fragwürdig hält: "Es ist eine absurde Situation, von der ich nicht glaube, dass sie gut für die Formel 1 ist." Speziell die jungen Fahrer sehen sich nach Ansicht der Brasilianers einer wenig beneidenswerten Situation gegenübergestellt.

"Selbst wenn es dir gelingt, in den Nachwuchsklassen sehr gute Ergebnisse einzufahren, brauchst du entweder Glück oder Geld, um ein Cockpit zu bekommen. Das hat nichts mit Formel 1 zu tun", kritisiert der Ferrari-Pilot. Als er selbst vor zehn Jahren in die Königsklasse aufstieg, gab das Talent der Piloten laut Massa noch den vordergründigen Ausschlag für einen Einstieg.