Marko: "Wir sind kreativer"

Motorsportkonsulent Helmut Marko versteht die vielen Vorwürfe gegen Red Bull nicht und unterstreicht: "Missgunst und Neid haben wir uns hart erarbeitet"

(Motorsport-Total.com) - Die Liste der Bereiche, in denen die Konkurrenz Red Bull vorwirft, zumindest in der Grauzone des Reglements zu operieren, ist lang. Zuletzt in Hockenheim war das Motormapping ein Thema, bei dem das Drehmoment in einem gewissen Drehzahlbereich künstlich reduziert wurde, und in Budapest lastete man dem Team an, einen Trick gefunden zu haben, um die Bodenhöhe nach dem Qualifying verstellen zu können, ohne dass es der FIA-Supervisor mitbekommt. Doch erhärtet werden konnte noch keiner dieser Vorwürfe.

Titel-Bild zur News: Christian Horner und Helmut Marko

Im Kreuzfeuer der Kritik: Teamchef Christian Horner und Helmut Marko

Helmut Marko ärgert sich daher über die Störgeräusche abseits des Sports auf der Strecke: "Die Situation ist in Hockenheim dadurch etwas eskaliert, dass wir am Sonntagmorgen eine Sache, die für uns erledigt schien, wieder auf den Tisch bekommen haben. Nach Hockenheim gab es eine Klarstellung, in welchem Rahmen man das Mapping verändern darf - und alles ist bestens. Das hätte man aber auch gleich in Hockenheim machen können", wundert sich der Red-Bull-Motorsportkonsulent im Interview mit 'RTL'.

Der Vorwurf, man habe die Bodenhöhe nach dem Qualifying unter Parc-ferme-Bedingungen erhöht, sei ebenfalls unwahr: "Das Gros all dieser Vorwürfe wird an die FIA herangetragen. Man muss sich das vorstellen: Die FIA macht ein Reglement - und diesem Reglement sitzen die 100 besten Ingenieure gegenüber. Ich wäre natürlich nicht glücklich, wenn unsere Ingenieure nicht ans Limit gehen würden. Dann gibt es immer wieder Auslegungen, aber das wird in Zusammenhang mit der FIA geregelt", so Marko.

"Das wurde von uns nach dem dritten Training nie verändert. Bis dahin kann man es verändern", gibt der Österreicher zu Protokoll. "Dann kam die Ausführungsbestimmung, dass man es nur mit einem Werkzeug und nicht manuell ändern darf. Gut, haben wir gemacht. Die FIA kam zu uns und hat uns das gesagt. Das war nicht nur bei uns so, sondern es gibt auch ein anderes Team, bei dem das ähnlich war - wie all diese Sachen, die jetzt aufkommen, nicht nur bei uns liegen. Aber jetzt ist es halt massiv aufgetreten."

Die FIA konnte einige der Lücken im Reglement mit Technischen Direktiven stopfen, aber auffällig ist, dass davon Red Bull häufiger betroffen ist als andere Teams. So ist im Paddock der Eindruck entstanden, Adrian Newey und Co. arbeiten diesbezüglich aggressiver als der Rest. Aber: "Wir sind nicht aggressiver, sondern kreativer", findet Marko. "Wir leben und arbeiten innerhalb des Reglements und schauen natürlich drauf, den optimalen Nutzen für uns zu haben. Andere Teams schauen scheinbar nur auf uns."

"Wenn bei uns etwas ist, kopieren sie es entweder - oder sie versuchen, dass es verboten wird", ärgert er sich. "Aber ganz klar: Wir nutzen das Reglement so optimal wie möglich aus. Die Missgunst und der Neid kommen hier aus dem Fahrerlager. Das haben wir uns hart erarbeitet. Wir haben die letzten zwei Jahre die meisten Rennen gewonnen und sind kein traditionelles Rennteam. Wir kommen von einem Energydrink. Ich glaube, das hat diese Missgunst genährt, und jetzt versucht man auf diesem Weg, bei uns irgendwo eine Unruhe hineinzubringen."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Ungarn, Sonntag


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