Haug: Keine Panik wegen der PURE-Situation

Norbert Haug scheint sich damit anzufreunden, dass Mercedes und Co. wegen der Situation bei PURE und Cosworth ab 2014 wohl mehr Teams ausrüsten müssen

(Motorsport-Total.com) - Wegen Schwierigkeiten in Bezug auf das finanzielle Investment musste der Motorenhersteller PURE vergangene Woche den Betrieb einstellen. Damit ist der anvisierte September-Termin für den ersten Prototypen-Test hinfällig - und dass Craig Pollocks Projekt 2014 überhaupt in der Formel 1 am Start sein wird, zweifeln auch immer mehr Paddock-Insider an.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug macht sich keine Sorgen, dass es zu wenige Motoren geben wird

Das könnte weitreichende Auswirkungen nach sich ziehen, denn weil auch Cosworth voraussichtlich keinen neuen Turbo entwickeln und stattdessen mangels Kunden aus der Königsklasse aussteigen wird, bleiben mit Ferrari, Mercedes und Renault nur noch drei Motorenhersteller übrig, die ab 2014 alle zwölf Teams ausrüsten müssten. Zwar hat Renault bereits angedeutet, dass man unter Umständen mehr Partner als derzeit (Red Bull, Lotus, Williams und Caterham) beliefern könnte, aber Ferrari (Ferrari, Sauber und Toro Rosso) und Mercedes (McLaren, Mercedes und Force India) sperrten sich bisher gegen mehr als drei Teams.

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir drei Motorenhersteller haben werden, nicht mehr", gibt Mercedes-Sportchef Norbert Haug zu. Gleichzeitig hält er aber nichts davon, Panik zu verbreiten, denn: "Drei bekommen das hin, glaube ich." Einig ist man sich im Paddock darüber, dass es in der Kürze der Zeit wohl keinen neuen Hersteller gibt, der in die Formel 1 einsteigen könnte. Auch für Volkswagen würde 2014 vermutlich zu früh kommen.

Darüber, dass Ferrari und Mercedes demnach zusätzliche Teams ausrüsten müssen, habe man "noch nicht gesprochen", räumt Haug ein und ergänzt: "Wir müssen die Situation evaluieren und befinden uns in Gesprächen mit den anderen Herstellern. Wir sprechen auch darüber, wie wir die Kosten niedrig halten können, und wer wie viele Teams beliefern kann, wird ebenfalls ein Thema sein."