• 13.10.2013 12:46

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Lotus: Erst Geld, dann Motor, dann Fahrer

Lotus hat in der Vorbereitung auf die Saison 2014 einen klaren Fahrplan: Team kann Option auf die Dienste von Romain Grosjean in Anspruch nehmen

(Motorsport-Total.com) - Einen deutlichen Schritt zur Verlängerung seines Engagements bei Lotus hat Romain Grosjean am Grand-Prix-Wochenende in Suzuka gemacht: Platz drei und viele Führunsgrunden. "Der ist gefahren wie der Teufel", stellt 'RTL'-Experte Niki Lauda dem ehemaligen "Crash-Kid" ein gutes Zeugnis aus. "Was für eine Wandlung. Wenn man mal überlegt: im vergangenen Jahr ist er in Suzuka auch gecrasht. Inzwischen ist er gereift", stimmt Marc Surer zu. "Ich glaube, er verdient es, weiterhin in diesem Team zu bleiben."

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Hat Kimi Räikkönen aktuell im Griff: Romain Grosjean ist gut gelaunt Zoom

Grosjean soll nach dem Wunsch der Teamverantwortlichen in der Saison 2014 ein Duo mit Nico Hülkenberg bilden. "Ich hätte gern beide", gibt Teamchef Eric Boullier offen zu. Der französische Fahrer ist ebenfalls überzeugt: "Dank solcher Ergebnisse wie heute muss ich mir keine Gedanken um meine Zukunft machen." Warum ist der Deal dann nicht schon längst unterzeichnet? "Ich brauche die Bestätigung von der Chefetage", erklärt Boullier.

Welche Chefetage der Franzose meint, bleibt unklar. Renault? Oder Genii, die den Rennstall mehrheitlich besitzen? Die Personalie Grosjean sei jedenfalls unabhängig von der weiteren Zusammenarbeit mit Motorenhersteller Renault, betont der Teamchef. "Romain hat eine Option für nächstes Jahr. Die können wir ziehen. Das müssten wir dann in den nächsten Tagen tun, denke ich." Es gibt eine nicht genauer benannte Deadline. Bis dorthin hat Lotus die Zukunft von Grosjean ganz allein in der Hand.

"Bis nichts unterschrieben und bestätigt ist, ist alles offen. Es geht aber in die richtige Richtung", sagt Boullier. Man werde in den kommenden Tagen die kommerziellen Rahmenbedingungen mit Sponsoren, Partnern, Investoren und Renault abstecken, anschließend die Fahrerfragen klären. "Noch ist nicht alles fixiert. Wir haken nacheinander alle Punkte ab. Der Motor steht mit auf dieser Liste. Wir werden das wohl bald bestätigen", sagt der Teamchef.

Bei Grosjean, Hülkenberg und den Fans ist Geduld gefragt. Lotus versucht, den aktuellen sportlichen Höhenflug mit besseren kommerziellen Verträgen zu feiern. Es ist ein Poker, der aufgehen kann - aber nicht aufgehen muss. "Dafür gibt es natürlich gewisse Gründe. Manchmal versucht man vielleicht, ein noch besseres Paket zu schnüren. Man probiert es eben", erklärt Boullier die aktuelle Wartezeit in Sachen Cockpitbesetzung 2014.