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  • 13.10.2013 12:50

  • von Christian Schrader

Mercedes: Harte Arbeit wird nicht belohnt

Rosberg fuhr nach einer Durchfahrtsstrafe auf Rang acht, während Hamilton seinen Dienstwagen früh abstellen musste: "Besonders leid tut es mir für das Team"

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg beendete einen verkorksten Japan-Grand-Prix für die "Silberpfeile" auf Position acht. Teamkollege Lewis Hamilton stellte seinen Mercedes, nachdem der Brite nach einer Berührung mit dem späteren Sieger Sebastian Vettel ein Reifenschaden davongetragen hatte, in Runde sieben ab. Rosberg erhielt zudem eine Durchfahrtsstrafe für ein sogenanntes "Unsafe Release".

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg fuhr nach einer Durchfahrtsstrafe auf Rang acht Zoom

"Ich hatte einen guten Start und lag bis zu meinem ersten Boxenstopp in einer starken Position", gibt Rosberg zu Protokoll. "Leider kam es dann bei meiner Boxenausfahrt zu einem Zwischenfall, der mich eine Spitzenplatzierung kostete. Wir werden die Situation innerhalb des Teams analysieren, aber uns war sofort klar, dass wir dafür eine Strafe erhalten würden. Deshalb wechselten wir auf eine Dreistoppstrategie, die für uns bestmöglich verlief."

Ich konnte einige gute Überholmanöver zeigen, allerdings war ich nicht glücklich mit dem Verhalten von Sergio Perez", kritisiert der Deutsche den Mexikaner in Sauber-Diensten. "Die Regeln sind eindeutig: Man darf sich einmal verteidigen und die Tür zumachen, aber man darf danach die Seite nicht erneut wechseln. Gegen Rennende war es sehr schwierig, den Sauber zu überholen", sagt er. "Wenn man unser Potential bedenkt, ist ein achter Platz sehr schwer zu verdauen, aber immerhin haben wir einige Punkte eingefahren."

Hamilton tut es leid für das Team

"Mein Start war fantastisch, besser als der beider Red Bull-Fahrer - das war wahrscheinlich das erste Mal in diesem Jahr so", fasst Hamilton den Beginn seines Japan-Rennens zusammen. "Mark fuhr nach rechts, also musste auch ich herüberziehen. Dadurch wurde Sebastian Vettel zwischen mir und Romain Grosjean eingeklemmt. Dabei berührte Sebastians Frontflügel mein rechtes Hinterrad und schlitzte es auf - das war es dann für mich", so der Brite weiter. "Es war nicht sein Fehler, nur eine dieser unglücklichen Situationen, die manchmal passieren."

"Besonders leid tut es mir für das Team - die Jungs hier an der Strecke und in den Werken leisten fantastische Arbeit, nur leider liefern wir ihnen momentan nicht die Ergebnisse, die sie verdient hätten", hadert Hamilton. "Mit Blick auf die letzten vier Rennen werde ich Vollgas geben, um ihnen einen Grund zur Freude zu bescheren und so viele Punkte wie möglich für das Team einzufahren. Wenn sich unser Glück zum Besseren wendet, glaube ich noch immer daran, dass wir den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM erreichen können. Dafür werden wir gemeinsam alles geben."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Japan


"Das war ein schwieriges Rennen für uns, das umso enttäuschender endete, wenn man bedenkt, dass wir heute ein gutes Auto hatten, aber leider nicht die Gelegenheit erhielten, dies zu zeigen", sagt Mercedes-Teamchef Ross Brawn nach dem Rennen. "Unsere Rundenzeiten waren ziemlich konkurrenzfähig und die Haltbarkeit der Reifen war gut. Leider lief das Rennen aus unterschiedlichen Gründen nicht in unserem Sinne. Lewis hatte direkt nach dem Start einen Reifenschaden. Er konnte zwar zurück an die Box fahren, doch der erlittene Schaden war leider zu groß, um das Rennen fortzusetzen."

Brawn fordert: Potential des Autos ausschöpfen

"Bei Nico hatten wir beim ersten Boxenstopp ein Problem, das zu seiner Durchfahrtsstrafe führte. Normalerweise ist unser Team bei den Boxenstopps sehr zuverlässig und ich verstehe noch nicht ganz, was geschehen ist, aber wir werden das genau untersuchen und die nötigen Maßnahmen ergreifen. Das Team hat in den vergangenen zwei Wochen wahnsinnig hart gearbeitet und ich glaube weiterhin daran, dass wir das Potential besitzen, um die Saison auf dem zweiten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zu beenden. Um dies zu erreichen, müssen wir allerdings das Potential unseres Autos in den verbleibenden Rennen voll ausschöpfen", fordert Brawn.

"Das war ein charakterbildendes Rennen für unser Team", malt Geschäftsführer Toto Wolff aus. "Lewis hatte auf dem Weg zur ersten Kurve leider einen unglücklichen Rennzwischenfall und musste danach eine komplette Runde mit einem kaputten rechten Hinterreifen zurücklegen. Dabei wurde der Unterboden seines Autos schwer beschädigt. Schon bald darauf stellten wir fest, dass die Temperaturen der Hinterradbremsen stiegen und das Auto nach rechts zog. Somit war es die einzig vernünftige Entscheidung, das Auto nach sieben Runden aus dem Rennen zu nehmen."

"Nico fuhr ein starkes Rennen, aber leider wurde sein Ergebnis von einer Durchfahrtsstrafe bestimmt, die er für einen 'Unsafe Release' bei seinem ersten Boxenstopp erhielt", berichtet der Österreicher weiter und fügt abschließend hinzu: "Danach kämpfte er sich gut bis auf den achten Platz nach vorne und sicherte uns vier Punkte."