Kollektives Rätselraten bei Williams

Pastor Maldonado ist die Qualifying-Schwäche von Williams ein Rätsel - Bruno Senna glaubt den Grund für seinen Rückstand zu kennen und kritisiert das Team

(Motorsport-Total.com) - Für die Williams-Piloten Pastor Maldonado und Bruno Senna war im Qualifying zum Grand Prix von Südkorea wieder einmal nichts zu holen. Zum Leidwesen der Fahrer spiegeln die Startplätze 15 für den Venezolaner und 18 für den Brasilianer das aktuelle Leistungsvermögen des FW34 "eindrucksvoll" wider.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Williams kommt speziell im Qualifying zuletzt häufiger vom Kurs ab Zoom

"Aus irgendeinem Grund fehlt uns im Qualifying seit ein paar Wochen die Performance", rätselt Maldonado über die Ursache seines deutlichen Scheiterns in Q2 und sagt: "Heute konnten wir uns erneut mit beiden Autos nur recht weit hinten qualifizieren. In der Vergangenheit waren wir deutlich näher am Sprung in Q3 dran und haben diesen meist auch geschafft."

Die genaue Ursache für den Leistungsabfall des Williams-Teams auf eine schnelle Runde gesehen, kennt Maldonado nicht, sondern hält lediglich fest: " Wir ließen heute in allen drei Sektoren Zeit liegen und haben generell zu kämpfen. Die anderen Teams haben sich mehr verbessert als wir."

Senna übt leise Kritik am Team

Derweil hatte Teamkollege Senna im Verlauf des Wochenendes mit ganz anderen Schwierigkeiten zu kämpfen. "Für mich ist das Qualifying-Ergebnis ein typisches Beispiel dafür, was passiert, wenn du eine Trainingssitzung verlierst", sagt der Brasilianer, der im ersten Freien Training am Freitag wieder einmal Testfahrer Valtteri Bottas den Vortritt lassen musste und im dritten Freien Training am Samstagvormittag von technischen Problemen gebremst wurde.

Bruno Senna, Pastor Maldonado, Valtteri Bottas

Bruno Senna fühlt sich vom Team zuweilen allein gelassen Zoom

"Wenn du unterm Strich gleich zwei Sessions verlierst, dann kommt in einem engen Feld, wie wir es derzeit vorfinden, so etwas dabei heraus", sagt Senna und kritisiert damit hinter vorgehaltener Hand die Williams-Philosophie, ihn als Stammfahrer im am Freitagvormittag des Öfteren zuschauen zu lassen.

"Meine Runde im Qualifying war nicht schlecht. Ich hatte keinen Fehler drin, aber das Setup des Autos hat einfach nicht gestimmt", bedauert Senna und zeigt sich angesichts des Trainingsrückstands von einem Startplatz in Reihe neun nicht überrascht.

Gillan: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Für Chefingenieur Mark Gillan spielt in Bezug auf die Gesamtleistung des Teams noch ein anderer Faktor eine Rolle. "Wir haben hier mit ganz ähnlichen Problemen wie in Suzuka zu kämpfen. Im Großen und Ganzen dreht es sich um die Balance des Autos."

Genau wie in Japan hofft Gillan aber, dass die Performance auf Longruns auch diesmal ausreichen wird, um am Sonntag in die Top 10 und somit in die Punkteränge zu fahren: "Mit dem Renn-Setup stehen wir deutlich besser da und hoffen, auch von diesen Startpositionen noch WM-Punkte einfahren zu können."

Auf die vergleichsweise neue Rennstrecke in Yeongam will Gillan die Balance-Probleme nicht schieben. "Im vergangenen Jahr tappten wir hier in der Tat etwas im Dunkeln", spricht der Brite die zum Großteil verregneten Südkorea-Trainings im Jahr 2011 an. "In diesem Jahr verstehen wir die Strecke deutlich besser. Die Herausforderung für uns besteht vielmehr darin, den Sprung in Q3 zu schaffen - ganz gleich, auf welcher Strecke wir antreten."


Fotos: Williams, Großer Preis von Südkorea


"Ich hoffe, dass wir spätestens am Saisonende wieder weiter vorn in der Startaufstellung zu finden sein werden. Wenn ich mir das Team so ansehe, dann erkenne ich keinen Grund, warum wir das nicht schaffen sollten", übt sich der Williams-Chefingenieur abschließend in Zweckoptimismus.