Marko: Hat Ferrari Vettel absichtlich blockiert?

Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko stellt die kühne Theorie auf, dass Felipe Massa Sebastian Vettel im Qualifying absichtlich blockiert haben könnte

(Motorsport-Total.com) - Alles sah beim Grand Prix von Südkorea in Yeongam nach einer Pole-Position von Sebastian Vettel aus - vier Zehntelsekunden Vorsprung hatte der Vorjahressieger nach dem ersten Q3-Run auf seine nächsten Verfolger. Aber während Red-Bull-Teamkollege Mark Webber im zweiten Versuch deutlich zulegen konnte, blieb Vettel sogar um 0,032 Sekunden hinter seiner ersten Zeit zurück.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa und Sebastian Vettel

Sebastian Vettel ist im Gegensatz zu Helmut Marko nicht sauer auf Massa Zoom

In der ersten Emotion machte er dafür Felipe Massa verantwortlich. "Du bist P2", funkte ihm Renningenieur Guillaume Roquelin unmittelbar nach Ablauf der zehn Minuten ins Cockpit. "Deine Runde war nicht gut genug. Mark ist P1." Antwort Vettel, mit gereizter Stimme: "Warum habt ihr mich nicht vor Massa gewarnt?" Der Ferrari war am Ende seiner Aufwärmrunde plötzlich vor ihm aufgetaucht. Rocquelin entgegnete: "Was hätte ich sagen sollen?"

Doch während Vettel den Zwischenfall einige Minuten später schon wieder neutral bewertete, ist Helmut Marko weniger gelassen: "Sebastian hat sich durch Massa, der vor ihm hinausfuhr und dann plötzlich die Runde abgebrochen hat, irritieren lassen", schildert er. "Für uns hat sich das so dargestellt: Massa ist mit neuen Reifen hinausgefahren. Er ist auch die Anwärmrunde in einem Tempo gefahren, das darauf hingedeutet hat, dass er auf Zeit fährt."

Aber: "Urplötzlich hat er abgebrochen", sagt Marko im Interview mit dem 'ORF' und stellt eine Verschwörungstheorie in den Raum: "Vielleicht hat er auch von seinem Team einen Funkspruch bekommen - in dieser Phase wäre das leicht möglich." Immerhin gibt Vettel zu, dass er durch die Aktion behindert wurde: "Im letzten Sektor war er direkt vor mir. Ich musste vom Gas gehen. Das ist natürlich nicht ideal."

"Leider", sagt Marko, "hat sich Sebastian zu sehr aus der Ruhe bringen lassen. Er hat sowohl im ersten als auch im zweiten Sektor keine Optimalzeiten hingelegt. Der dritte war okay. Die besten Sektorzeiten zusammengerechnet hätte es gepasst." Doch im Gegensatz zu seinem Chef will Vettel die verpasste Pole-Position "nicht auf Felipe schieben. Ich mag solche Diskussionen nicht. Wir hatten in letzter Zeit zu viele davon", so der 25-Jährige.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Südkorea, Samstag


"Wir haben uns am Funk vielleicht ein bisschen missverstanden", nimmt er die Sache auf seine eigene Kappe. "Ich dachte, Felipe fährt an die Box. Solche Dinge passieren und es ist überhaupt nicht die Schuld von Felipe. Ich hätte es früher wissen müssen. Felipe hat nichts falsch gemacht. Wenn überhaupt, dann war es mein Fehler. Ich habe vielleicht ein bisschen Zeit verloren, doch ich bin kein Fan davon, jemanden oder etwas die Schuld für ein bestimmtes Ergebnis zu geben."

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