• 13.10.2012 13:57

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Grosjean: "Wir sind da, wo wir hingehören"

Der Lotus-Pilot glaubt nicht daran, Red Bull, McLaren und Ferrari im Rennen gefährden zu können - Keine Besorgnis wegen Kurve eins

(Motorsport-Total.com) - Es ist das Lieblingsthema von Teamchef Eric Boullier, doch nach dem Qualifying bleibt der erste Lotus-Sieg in Südkorea wohl ein Projekt, über das bei den Schwarz-Goldenen höchstens geflüstert wird. Romain Grosjean, der seinen E20 am Samstag auf Position sieben stellte, bildet da keine Ausnahme: "Nach allem, was wir gestern gesehen haben, stehen wir aktuell dort, wo wir hingehören", gibt sich der Franzose beinahe geschlagen. "Meine Runde war okay, aber auch nicht fantastisch."

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean musste auf den Coanda-Auspuff noch verzichten Zoom

Allerdings musste Grosjean im Gegensatz zu Kimi Räikkönen ohne den neuen, als Wunderwaffe gefeierten Coanda-Auspuff auskommen, weil es die Teile aus der Fabrik in Enstone nicht rechtzeitig nach Asien schafften. In Indien sollen dann beide E20 entsprechend ausgerüstet sein. "Wir wussten kaum, was wir von unserem Auto erwarten sollten", erklärt Grosjean. "In Sachen Reifen war es eine merkwürdige Session. Mit der härteren Mischung waren wir nicht so stark, mit der superweichen ging es dann besser."

Konstanz vermisste der amtierende GP2-Champion gänzlich: "Auch innerhalb der Sätze variierte es stark", beklagt er sich über die Pneus und macht nur zögerlich Mut: "Heute ist es so, dass wir als Siebter auf der Position stehen, die unseren Fähigkeiten entspricht - das ist Fakt. Im Rennen sollten wir bei normalem Verlauf und normaler Strategie auch dort ankommen, wenn wir uns nach der ersten Kurve dort befinden. Das muss man verstehen, wenn man in die Formel 1 kommt."


Fotos: Romain Grosjean, Großer Preis von Südkorea


Die Freien Trainings und die starken Leistungen der Konkurrenz im Renntrimm lassen Grosjean zu dieser ernüchternden Erkenntnis gelangen: "Ferrari sah in dieser Hinsicht sehr stark aus, aber auch Red Bull und McLaren. Ich glaube nicht, das wir da viel ausrichten können." Nur Trübsal blasen will der 26-Jährige aber nicht: "Es ist doch auch nicht das Ende der Welt. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht, hoffentlich kann ich das unter Beweis stellen", motiviert er sich.

Aber wo es um Grosjean geht, da ist das Thema Start in diesen Tagen nie weit entfernt: "Es war gut, in der Pressekonferenz darüber zu sprechen. Ich kann das sicher nicht ignorieren, aber ich bin der Erste, der in dieser Hinsicht gewarnt ist", beruhigt er. "Es ist eine schwierige Situation: Aber keine Bange, ich weiß, was ich zu tun habe. Ich freue mich auf das Rennen." Und das soll dann länger dauern als ein einen halben Kilometer.