Heidfeld und Webber trauen dem Computer nicht

Auf eine neue Strecke bereiten sich viele Fahrer in einem Simulator vor, Nick Heidfeld und Mark Webber bevorzugen aber altbewährte Methoden

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes hat die Rennvorbereitung mittels Simulator vor einigen Jahren auf ein neues Level gehoben, doch auch heute noch vertrauen einige Fahrer lieber ihren altbewährten Methoden als einem Computerprogramm. Soll heißen: Strecke abgehen, Skizzen und Daten studieren, verfügbares Videomaterial von anderen Rennen analysieren.

Titel-Bild zur News: Simulator

Viele Fahrer bereiten sich mit Simulatoren gerade auf neue Strecken vor

"Wir haben im Gegensatz zu einigen anderen Teams keinen Simulator", erklärte Nick Heidfeld gegenüber 'autosport.com', "aber wir haben einiges auf Papier. So kann ich Geschwindigkeiten, Bremspunkte und Gänge sehen - Dinge, die man aus dem Profil liest eben." Außerdem kündigte der BMW Sauber F1 Team Pilot an, sich Videomaterial besorgen zu wollen. Eine Computeranimation im Internet kannte er zu jenem Zeitpunkt bereits.#w1#

Natürlich wird "Quick Nick" auch den Donnerstag für ein intensives Streckenstudium vor Ort nutzen: "Normalerweise gehe ich nicht mehr alle Strecken zu Fuß ab, aber die neuen schon. Oder ich fahre mit einem Roller oder einem Auto eine Runde. Das hilft ein bisschen. Ich denke, die Strecke abzugehen oder abzufahren bringt mehr als ein Simulator", zeigte sich Heidfeld gegenüber den neuen Technologien skeptisch.

Ein Simulator wie jener, den McLaren-Mercedes in Woking stehen hat, ist zwar ideal, um sich die Kurvenfolgen einzuprägen und ein grundlegendes Setup zu erarbeiten, doch Feinheiten wie kleine Bodenwellen, die Asphaltbeschaffenheit oder ähnliches können damit nicht reproduziert werden. Die Fahrer müssen also ab Freitagmorgen alles aufsaugen, was sie aufsaugen können, denn die früheren Donnerstagstrainings auf neuen Strecken gibt es bekanntlich nicht mehr.

"Simulatoren", gab Red-Bull-Pilot Mark Webber zu diesem Thema zu Protokoll, "sind eine gute Möglichkeit, um den Streckenverlauf zu lernen. Computer erfassen aber keine Bodenwellen oder dergleichen. Wir wissen nur, wo es lang geht, aber um wahrzunehmen, wie sich das Auto anfühlen und wie viel Grip es haben wird, muss man einmal die ersten zwei oder drei Runden fahren. Von da aus können wir dann weiterarbeiten."