• 19.08.2008 10:09

Lom: Keine einfachen Strecken in der Formel 1

Fabrice Lom, Renault-Motoreningenieur bei Red Bull Racing, im Interview über die Anforderungen des neuen Stadtkurses in Valencia

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fabrice, wie hast du das Rennwochenende von Red Bull Racing in Ungarn gesehen?"
Fabrice Lom: "Es war schwierig. Wir wussten, dass uns die Strecke nicht besonders liegen würde, aber wir hatten mehr zu kämpfen als unsere direkten Gegner. Wir haben jetzt in drei aufeinanderfolgenden Rennen keine Punkte geholt, was uns sehr schmerzt. Nach dem Frankreich-Grand-Prix lagen wir in der Konstrukteurswertung auf Platz vier, heute sind wir Sechste. Uns ist bewusst, wie eng es zugeht und dass sich die Kräfteverhältnisse sehr schnell verschieben können."

Titel-Bild zur News: Fabrice Lom

Fabrice Lom blickt dem Grand Prix in Valencia optimistisch entgegen

Frage: "Als nächstes steht Valencia auf dem Programm, eine für alle neue Strecke. Wie bereitet sich das Red-Bull-Team auf diese Aufgabe vor?"
Lom: "Wir haben bereits vor einigen Wochen die Streckenpläne bekommen und auf dieser Basis unsere Simulationsprogramme gestartet. Mit deren Hilfe bestimmen wir die theoretischen Anforderungen an den Motor, sodass wir im Voraus das geeignete Mapping und die ideale Getriebeabstufung festlegen können. Diese Einstellungen überprüfen wir im ersten Freien Training am Freitagvormittag."#w1#

Frage: "Was besagen denn die ersten Computersimulationen?"
Lom: "Weil die Strecke durch das neu bebaute Hafengebiet einige langsame Kurven aufweist, wird es in Valencia sehr stark auf die Kraft im unteren Drehzahlbereich ankommen. Es sieht so aus, als würde der Kurs die Motoren nicht ungewöhnlich stark fordern. Das ist für uns eine gute Nachricht, denn wir treten in Spanien mit denselben Triebwerken an, die wir schon in Ungarn benutzt haben."

Frage: "Du machst dir also keine Sorgen um die Zuverlässigkeit?"
Lom: "100 Prozent sicher kannst du dir nie sein, weil es keine Null-Fehler-Zuverlässigkeit gibt. Budapest galt zum Beispiel als motorenschonender Kurs, und doch bekamen einige Teams Probleme mit ihren V8. In der Formel 1 ist auch die einfachste Strecke noch immer eine immense technische Herausforderung."