• 04.10.2003 13:12

  • von Marcus Kollmann

Head: Im Titelkampf ist noch "alles offen"

Der Technische Direktor über die Ausgangslage im Kampf um die Markenwertung und was für Michael Schumacher als Weltmeister spricht

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld des Großen Preises der USA schlug das Thema Teamorder hohe Wellen. Auch vor dem Saisonfinale in Japan gibt es Vermutungen in dieser Hinsicht, hält sich doch allgemein die Meinung, dass es besser für die Formel 1 wäre wenn Michael Schumacher nicht zum sechsten Mal Weltmeister wird.

Titel-Bild zur News: Patrick Head (BMW-Williams)

Ist vor dem Saisonfinale in Suzuka zuversichtlich: Patrick Head

Abhalten davon kann den Ferrari-Piloten jedoch nur noch Kimi Räikkönen. Der Finne sieht sich jedoch keiner leichten Aufgabe gegenüber. Er muss in Suzuka auf Sieg fahren und hoffen, dass sein Konkurrent nicht in den Punkterängen ins Ziel kommt. Holt Michael Schumacher mindestens einen Zähler, so wäre er auch bei einem Sieg Räikkönens und Punktegleichstand alter und neuer Weltmeister, denn der 34-Jährige hat insgesamt mehr Siege erzielt als sein Konkurrent.

Keine Unterstützung für Räikkönen durch BMW-Williams

Eine Unterstützung des McLaren-Piloten in Form einer Absprache zwischen den traditionell zusammenhaltenden Teamchefs von BMW-Williams und McLaren-Mercedes hat nun aber Patrick Head ausgeschlossen und damit entsprechende Spekulationen im Keim erstickt. "Es ist ja bekannt, dass die Teamorder verboten ist und wir würden so etwas auch nie tun", erklärte der Brite gegenüber der 'BBC Radio', dass man die Saison sportlich fair beenden wird.

"Wir haben noch ein paar neue Teile"

Ohnehin ist eine Unterstützung von Räikkönen durch taktisches Fahren der beiden BMW-Williams-Piloten für Head ausgeschlossen. Schließlich kämpft man noch um die Konstrukteursmeisterschaft in der man sich durch das enttäuschende Ergebnis in Indianapolis drei Punkte Rückstand auf Ferrari einhandelte.

"Es sind noch 18 Punkte zu holen und drei Zähler Differenz ist nicht viel. Ich denke, dass wir uns in einer ziemlich starken Position befinden", strahlt der Technische Direktor eine Woche vor dem Japan-Grand Prix Zuversicht aus. "Wir haben noch ein paar neue Teile für das Auto, doch ich bin mir sicher, dass sich Ferrari in der gleichen Position befindet."

Zuverlässigkeit könnte über WM-Ausgang entscheiden

Wie viele Motorsportexperten und -fans, rechnet auch Head damit, dass die Zuverlässigkeit der Autos über den Ausgang des WM-Kampfes entscheiden wird. Diesbezüglich sieht er, ähnlich wie beim Kräfteverhältnis was das Chassis-Motor-Paket für das letzte Rennen anbelangt, einen Gleichstand zwischen Rot und Weiß-Blau: "Normalerweise ist der Ferrari sehr zuverlässig, zumindest Michaels Auto, doch wir sind dieses Jahr auch recht zuverlässig gewesen und deshalb ist in der Konstrukteursmeisterschaft alles offen", glaubt Head.

Head über "Schumi": Kombination aus seinen Fähigkeiten und seiner Erfahrung macht ihn sehr stark

Von der Ausgangslage auf dem Papier her, sieht der 57-Jährige für Michael Schumacher bessere Chancen auf den Titelgewinn als für Kimi Räikkönen. "Michael scheint dort immer gut zu sein und in dem schwierigen ersten Sektor, der aus einer Reihe ineinander übergehender Links-Rechts-Kurven besteht, ist er sehr schnell. Man muss sich einfach in Erinnerung rufen, dass er sein dreizehntes Jahr in der Formel 1 ist und die Kombination aus seinen Fähigkeiten und seiner Erfahrung macht ihn sehr stark."

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