• 03.10.2003 13:49

  • von Fabian Hust

Suzuka: BMW-Williams will den Konstrukeurs-Titel holen

Die bittere Niederlage von Indianapolis will BMW-Williams mit dem Gewinn des Konstrukteurstitels in Suzuk wieder gutmachen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem turbulenten Rennen in Indianapolis, bei dem Juan-Pablo Montoya seine Chancen auf die Fahrer-Weltmeisterschaft verlor, hat sich BMW-Williams umso mehr eine bessere Vorstellung beim WM-Finale 2003 im japanischen Suzuka vorgenommen. Fest steht bereits: Dort endet am 12. Oktober die bisher erfolgreichste Saison des deutsch-englischen Teams seit Beginn der Partnerschaft im Jahr 2000.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Die Schmach von Indianapolis will Montoya in Suzuka vergessen

Während Michael Schumacher und Kimi Räikkönen den Kampf um die Fahrer-Krone unter sich ausmachen werden, ist das BMW-Williams-Team mit drei Punkten Rückstand auf Ferrari noch im Rennen um die Formel-1-Weltmeisterschaft der Konstrukteure. Entsprechend intensiv waren die Vorbereitungen auf den letzten Grand Prix der Saison 2003: In Jerez de la Frontera wurde mit drei Fahrern getestet, und am FW25 kommen erneut aerodynamische Verbesserungen zum Einsatz.

Montoya freut sich trotz allem auf Japan

Juan-Pablo Montoya: "Es ist wirklich extrem schade, dass mein Kampf um die Fahrer-WM in Indianapolis beendet wurde, zumal auf solche Art und Weise. Natürlich hatte ich gehofft, in Suzuka noch Titelchancen zu haben, aber das ist nun eben mal nicht so. Jetzt konzentriere ich mich darauf, dort so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um mit dem Team noch die Konstrukteurs-WM zu gewinnen."

Der Kolumbianer weiter: "Nach der Papierform ist Suzuka eine der schwierigsten Strecken für uns. Aber ich mag den Kurs und zähle ihn zu meinen Lieblingsstrecken. Er ist schnell und ähnelt Spa, es gibt viele Richtungswechsel, und das kommt meinem Fahrstil entgegen. Vor zwei Jahren habe ich mich für den zweiten Platz qualifiziert und bin auch im Rennen Zweiter geworden, im vergangenen Jahr kam ich als Vierter ins Ziel. Diese Ergebnisse machen mich einigermaßen zuversichtlich. Ich weiß, dass der Kurs seit 2002 leicht verändert wurde - das betrifft die 130R-Kurve und die Schikane. Das muss ich mir erstmal genau ansehen."

Japan für Montoya ein besonderer Ort

"Ehe ich in die Formel 1 kam, bin ich in Japan zwei CART-Rennen in Montegi gefahren und hätte sie beide fast gewonnen. Es hat mir dort gefallen, es ist eine interessante Strecke. Dann freute ich mich sehr auf meinen ersten Besuch in Suzuka 2001. Alle sagten mir, das sei eine tolle Strecke mit großartigen Kurven - und sie hatten definitiv Recht."

"Die leidenschaftliche Begeisterung der japanischen Fans ist beeindruckend. Sie warten Stunden lang vor dem Streckeneingang, und wenn man dann ankommt, herrscht großes Jubeln und Winken. Ich will in Suzuka etwas von der jüngsten Enttäuschung wieder wettmachen. "

Ralf Schumacher will angreifen

Ralf Schumacher: "Nach dem verpatzten Rennen in Indianapolis kann es für unser Team jetzt nur heißen: Angriff im Finale! Für Juan-Pablo ist es natürlich schade, dass er nicht mehr in den Kampf um die Fahrer-WM eingreifen kann, aber wir haben noch das Ziel, die Konstrukteurs-WM zu gewinnen. Die drei Punkte auf Ferrari sind aufzuholen, da bin ich mir ganz sicher. Und auch die Tests letzte Woche in Jerez machen mich optimistisch, dass wir unser großes Ziel erreichen können."

"Obwohl ich im Formel-1-Kalender keine unbedingte Lieblingsstrecke habe, so muss ich doch sagen, dass Suzuka zu meinen Favoriten gehört. Die S-Kurven hinter den Boxen und die ultraschnelle 130R sind so ziemlich das Anspruchvollste, was die Formel 1 zu bieten hat. Außerdem fühle ich mich in Japan prinzipiell ganz wohl, schließlich habe ich dort ein Jahr lang mit der Formel Nippon verbracht. Nach deutscher Zeit ist der Start am Sonntag um 7:30 Uhr. Für uns geht es um die Konstrukteurs-WM, für meinen Bruder und Kimi Räikkönen geht es um die Fahrer-WM - da bin ich mir sicher, dass bei diesem Finale das frühe Aufstehen für jeden Formel-1-Fan eine leichte Übung wird."

Sam Michael rechnet mit interessanter Strategie

Chefingenieur Sam Michael: "Suzuka ist der aufregendste Kurs im gesamten Formel-1-Kalender. Die Runde beginnt mit einer Reihe schneller Kurven, es folgen die Haarnadel, die berühmte Hochgeschwindigkeitskurve 130R und die Schikane. Diese Kombination stellt fahrerisch höchste Ansprüche. Um in Suzuka schnell zu sein, muss ein Pilot den richtigen Rhythmus finden."

"Um Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten zu gewährleisten, braucht man höheren Anpressdruck und eine steifere Fahrwerksabstimmung als üblich. Vor der Haarnadel und der Schikane sind die Bremsen ein entscheidender Faktor, wenngleich die Schikane nach den Streckenmodifikationen jetzt deutlich schneller zu durchfahren ist. Wir haben beim Test in Spanien intensiv mit Michelin gearbeitet und werden in Suzuka neues Material zur Verfügung haben."

"Um den Luftwiderstand der steilen Flügeleinstellungen kompensieren zu können, ist Motorleistung enorm wichtig. Überholen ist keine leichte Aufgabe. Eine Möglichkeit besteht vor der Schikane und jetzt vielleicht eine weitere am Eingang der ersten Kurve. Die Faktoren Gewichtsnachteil durch einen vollen Tank und Reifenverschleiß machen die Strategie interessant."

Theissen: Indianapolis ist abgehakt

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen: "Der Rennverlauf in Indianapolis war natürlich eine große Enttäuschung für das ganze Team. Aber Enttäuschungen gehören zum Sport. Das muss jedem klar sein, der eine solche Herausforderung annimmt. Bei anderer Gelegenheit hatten wir 2003 Grund, stolz zu sein - auf vier Siege, insgesamt zwölf Podiumsplätze und vier Polepositions. Wir haben das Ergebnis von Indy verarbeitet und wollen jetzt unsere Chance auf den Konstrukteurstitel in Japan nutzen."

"Suzuka zählt zu den anspruchsvollsten Strecken im Formel-1-Kalender. Nicht nur fahrerisch, auch für die Motoren: Die ultraschnelle 130R-Kurve stellt mit einer Querbeschleunigung von 4 g die höchsten Anforderungen an den Ölkreislauf. Wie alle bisherigen Ausbaustufen des BMW P83 Motors hat auch die jüngste, die wir seit Indianapolis einsetzen, sowohl Leistungsfähigkeit als auch Zuverlässigkeit bewiesen."

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