• 04.10.2003 11:58

Sato: "Ich habe eine Menge gelernt"

Der Japaner im Gespräch über Suzuka, sein Jahr als BAR-Testfahrer und seine Verpflichtungen vor, während und nach dem Japan-GP

(Motorsport-Total.com) - In seiner ersten Formel-1-Saison sorgte Takuma Sato im Vorjahr, als er für das Jordan-Team fuhr, durch seine oftmals spektakulären Unfälle und Fahrmanöver für eine Menge Gesprächsstoff.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Sato wünscht sich, dass er nächstes Wochenende im BAR sitzen würde

Bei seinen zehn Zielankünften gelang ihm erst beim Heimspiel in Japan die Ankunft in den Punkterängen. Mit seinem fünften Platz und den damit verbundenen zwei Punkten verhalf er Jordan zum sechsten Platz in der Konstrukteurswertung.

Auf Grund der Beendigung der Zusammenarbeit zwischen Jordan und Honda, sowie seinen das Teambudget belastenden Unfällen, hatte Sato trotz eines ursprünglich langfristigen Vertrages keine Zukunft im Jordan-Team und wurde Testfahrer bei BAR-Honda.

Nun, ein Jahr nach seiner ersten Ankunft in den Punkten in der Formel 1, spricht der 26-Jährige über Suzuka, wie es sich anfühlt am Heim-Grand Prix nicht teilnehmen zu können und vieles mehr.

Frage: "Taku, was sind deine schönsten Erinnerungen an das Rennfahren in Japan?"
Takuma Sato: "Ganz eindeutig war meine Ankunft als Fünfter im letzten Jahr ein ganz besonderer Moment für mich. Mein bestes Ergebnis in der Saison vor solch einer enormen Zuschauermenge zu erzielen war wirklich großartig. Die Reaktion der japanischen Fans während des Rennens war unglaublich. Sie haben mich auf jeder Runde angefeuert und es war ein sehr besonderer Tag für mich."

Frage: "Warum ist Suzuka deine Lieblingsstrecke?"
Sato: "Aus mehreren Gründen. Zuerst einmal habe ich in Suzuka mein erstes Rennen gesehen. Ich besuchte 1987, als ich zehn Jahre alt war, den Japan-Grand Prix und es war einfach nur beeindruckend. Ich habe es geliebt den Fahrern zuzuschauen. Das war so eine unglaublich Erfahrung die dann bei mir den Wunsch weckte auch Formel-1-Pilot werden zu wollen. Ich muss Suzuka also dafür danken. Als ich dann Rennfahrer wurde, fuhr ich in der Suzuka Rennfahrerschule, um meine Fähigkeiten zu verbessern und ich gewann ein Stipendium, welches meine Rennfahrerkarriere in Gang brachte. Deshalb wird es immer etwas Besonderes für mich sein. Aus Sicht eines Fahrers stellt Suzuka eine gewaltige Herausforderung dar. Es ist eine sehr aufregende und schwer zu beherrschende Strecke die sehr technisch und eng ist und auf der man nur schwer überholen kann. Es ist aber ein sehr schneller Kurs mit vielen fließenden Kurven die in ihrer Geschwindigkeit und Richtung variieren. Suzuka erfordert ein optimales Setup, volle Konzentration und Geschick vom Fahrer. Und es ist natürlich meine Heimstrecke und jeder Fahrer wird sagen, dass es ein besonderes Gefühl ist vor den eigenen Fans zu fahren."

Frage: "Ist es eine emotionale und aufregende Erfahrung den Heim-Grand Prix zu fahren?"
Sato: "Ja, sehr sogar. Wie ich schon sagte, so ist es das beste Gefühl was man als Fahrer haben kann. An seinem Heim-Grand Prix teilzunehmen ist sehr aufregend. Es kann aber auch ein schwieriges Wochenende sein, denn jeder beansprucht deine Zeit. Dieses Jahr fahre ich ja nicht mit, doch ich habe dennoch viele Verpflichtungen den Sponsoren gegenüber und muss einige PR-Termine absolvieren, mit den Fans sprechen und Autogramme geben. Verglichen zu dem was ich sonst bei anderen Rennen als dritter Fahrer des Teams tue, wird Suzuka sehr anstrengend für mich werden."

Frage: "Ist es frustrierend, dass du dieses Jahr nach deinem guten Ergebnis in 2002 nicht in Suzuka fahren wirst?"
Sato: "Auf jeden Fall ist es ganz anders als letztes Jahr. Ich würde lügen, wenn ich sagen würden, dass ich es mir nicht wünschen würde. Ich bin schließlich Rennfahrer und nicht daran teilnehmen zu können ist frustrierend. Wir hatten uns aber dafür entschieden dieses Jahr viel für BAR-Honda zu testen und dieser Entscheidung bin ich sehr stark verpflichtet gewesen. Es war eine großartige Erfahrung und ich habe eine Menge gelernt. Es war nur etwas anders als Rennen zu bestreiten, mehr nicht."

Frage: "Wirst du Gelegenheit haben deine Familie vor dem Rennen zu sehen?"
Sato: "Keine Chance! Nach Indianapolis ging es gleich zu dreitägigen Testfahren und anschließend fliegen wir nach Japan für die PR-Arbeit. Ich muss nach Tochigi und nehme an einer Pressekonferenz für Honda und Bridgestone teil und dann geht es nach Suzuka. Es wird also sehr anstrengend."

Frage: "Und wie sieht es im Anschluss an das Rennen aus? Wie wirst du dich erholen?"
Sato: "Nun ja, ich werde direkt nach dem Rennen noch weitere Arbeit mit den japanischen Medien erledigen. Danach werde ich dann aber eine Woche ausspannen und meine Freunde und meine Familie sehen. Im gesamten November muss ich dann aber wieder in England sein, um vor dem Wintertestverbot noch zu testen. Dass die Saison vorbei ist bedeutet leider nicht, dass wir uns alle in den Urlaub verabschieden können."