• 03.10.2003 12:32

  • von Fabian Hust

BAR-Honda mit Mammuttest zufrieden

Bis auf den Unfall von Sato verlief der Mugello-Test erfolgreich, bei dem die Fahrer problemlos ihre Runden abspulten

(Motorsport-Total.com) - Drei Tage lange testete das BAR-Honda-Team in dieser Woche mit den Testfahrern Takuma Sato und Anthony Davidson. Für die Mannschaft aus Brackley war es die letzte Möglichkeit, neue Teile vor dem Rennen in Suzuka zu testen, das natürlich vor allem für Motorenpartner Honda ein wichtiger Grand Prix sein wird. Danach gibt es eine sechswöchige Testpause, bis die Wintertestfahrten im Hinblick auf die kommende Saison wieder aufgenommen werden.

Titel-Bild zur News: Björn Wirdheim

Björn Wirdheim durfte nach dem Jordan auch den BAR testen

Sato konzentrierte sich auf Reifentests, hatte allerdings am ersten Testtag einen Abflug, als er mit einem Reifen auf Gras geriet und mit rund 250 km/h abflog und in die Reifenstapel einschlug. Dabei prellte sich der Japaner das linke Bein. Nach einer Untersuchung an der Strecke und im Borgo San Lorenzo-Krankenhaus konnte Sato am nächsten Tag aber bereits wieder ins Auto einsteigen. Das Auto wurde am Bodywork und an den Aufhängungen beschädigt, konnte aber wieder repariert werden.

Am zweiten Testtag arbeitete Sato neben den Reifentests an der Überprüfung neuer Aufhängungsteile. Beim letzten Testtag konzentrierte man sich auf die Honda-Spezifikation für das Heimrennen der Japaner in Suzuka. Testfahrer Anthony Davidson testete am ersten Tag Reifen und wechselte dann zum Motorentestprogramm. Am zweiten Tag standen Aerodynamik-Tests auf dem Programm. Am letzten Testtag kamen Aufhängungen- und Bremsen-Tests hinzu.

Am letzten Testtag durfte der schwedische Formel-3000-Fahrer Björn Wirdheim endlich im BAR Platz nehmen, nachdem ein erster Test das letzte Mal ins Wasser gefallen war. Der 23-Jährige durfte nach dem Gewinn der Formel-3000-Meisterschaft bereits für das Jordan-Team testen und drehte am Donnerstagnachmittag 19 Runden.

Takuma Sato: "Das waren drei sehr arbeitsreiche Tage aber wir konnten viele Runden fahren und die Vorbereitungen für Suzuka abschließen. Wir probierten viele neue Reifen aus und das Ergebnis der Tests war positiv. Wir führten auch ein paar Tests auf längerfristige Sicht durch. Wie gewöhnlich bei Tests litten wir unter dem Wetter, aber wir hatten schlussendlich drei Tage im Trockenen."

"Mir geht es nach dem Unfall gut, einen Tag danach fuhr ich 105 Runden inklusive längerer Abschnitte und hatte überhaupt keine Probleme. Es gab keine größeren Probleme mit der Zuverlässigkeit und wir hatten einen sehr guten Test. Dies war eine sehr lange Testsaison, die sich aber für mich gelohnt hat."

Anthony Davidson: "Ich arbeitete am ersten Tag zusammen mit Takuma an der Reifenwahl für Suzuka. Ich probierte verschiedene Optionen aus und hoffentlich haben wir nun eine gute weiche Mischung für das Rennen. Danach konzentrierte ich mich auf die Aerodynamik, die Bremsen, Aufhängungstests und spulte ein paar Kilometer mit der Suzuka-Spezifikation des Motors ab, was problemlos klappte."

Der Brite weiter: "Wir erhielten von allem Getesteten wirklich positive Ergebnisse zurück und wir kamen durch das komplette Programm und erreichten sogar noch mehr. Das Auto war während des Tests sehr zuverlässig. Es waren drei ermüdende Tage, die es aber wirklich wert waren."

Björn Wirdheim: "Auch wenn ich nicht viel Zeit hatte, war ich vom Auto sehr beeindruckt, besonders von den Bremsen. Ich war zuvor noch nicht mit viel Abtrieb gefahren und es gibt eine Menge zu lernen. Ich habe nun das Auto und seine Instrumente kurz ausprobieren können und hoffentlich erhalte ich die Chance, es über eine längere Distanz auszuprobieren, wenn das Testverbot aufgehoben worden ist."

Honda-Chefingenieur Shuhei Nakamoto: "Wir hatten einen produktiven Test in Mugello, bei dem wir die Motorenspezifikation für Suzuka optimierten. Es ist immer ein besonderes Gefühl, vor den eigenen Fans auf unserer Heimstrecke zu fahren. Wir freuen uns auf ein aufregendes Finale der Saison, denn der Kampf um den fünften Platz der Konstrukteurswertung ist sehr eng."