Gillan: "Dinge wie ein Doppel-DRS hätte jeder gern"

Williams-Chefingenieur Mark Gillan verweist auf den engen technischen Wettbewerb im diesjährigen Formel-1-Feld und die immense Bedeutung des Gesamtpakets

(Motorsport-Total.com) - Die Ausgeglichenheit im Formel-1-Feld war selten größer als in der Saison 2012. Die ersten sieben Rennen des Jahres produzierten sieben verschiedene Sieger. Auch wenn die Serie beim Grand Prix von Europa in Valencia riss und seither kein achter Saisonsieger dazukam, sind die Teams mehr denn je bemüht, jeden noch so kleinen Performance-Vorteil zu nutzen beziehungsweise sich einen solchen zu erarbeiten.

"Vor zwei Jahren riss man sich für eine Zehntelsekunde kein Bein aus, heutzutage aber geht es so eng zu, dass du jede noch so kleine Verbesserung so schnell wie möglich haben Auto haben willst", sagt Williams-Chefingenieur Mark Gillan im Gespräch mit 'Autosport' in Bezug auf die aktuelle Leistungsdichte im Feld.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna, Pastor Maldonado

Williams belegt bei Halbzeit der Saison Rang sieben der Konstrukteurswertung

Der Brite verweist auf Entwicklungen wie verschiedene Auspuffführungen oder Doppel-DRS und stellt fest: "Selbst Dinge, die man eigentlich schon zu den Akten gelegt hat, sind immer wieder eine Überlegung wert." So auch bei Williams, wo man sich bereits im Frühjahr mit dem Gedanken trug, das von Mercedes entwickelte Doppel-DRS zu kopieren. Am Hockenheim-Freitag war es das Lotus-Team, das mit einer veränderten Variante des Mercedes-Systems ausrückte, dieses aber im Rennen selbst (noch) nicht einsetzte.

"Wir sehen uns all diese Dinge genau an und wägen ab, ob es sich lohnt, diese zu entwickeln", sagt Gillan und verweist auf die Kosten-Nutzung-Rechnung der Upgrades. Eines steht für den Chefingenieur des britischen Traditionsteams so oder so fest: "Dinge wie Doppel-DRS oder ein neuer Auspuff sind Sachen, die jeder gern hätte, aber unterm Strich ist das Gesamtpaket der Schlüssel zum Erfolg. Ausgehend von den Erkenntnissen aus dem Windkanal entscheidet man, welchen Weg man geht."