Freude bei McLaren-Mercedes über die Pole

Selbst das magere Abschneiden von Coulthard trübte die Freude bei den Silbernen über die erste Pole von Kimi Räikkönen nicht

(Motorsport-Total.com) - Sechs Jahre nach der ersten Pole für Mika Häkkinen am Nürburgring hat heute auch dessen Nachfolger Kimi Räikkönen in der Eifel seine erste Pole Position errungen. Entsprechend glücklich präsentierte man sich am Samstagnachmittag beim McLaren-Mercedes-Team, obwohl David Coulthard abgeschlagen weit hinten landete.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Fuhr mit einer aggressiven Runde auf seine erste Pole: "Iceman" Räikkönen

Als Räikkönen nach Rückstand im zweiten Sektor im Ziel mit einem Vorsprung von 32 Tausendstelsekunden gestoppt wurde, ballte Mercedes-Sportchef Norbert Haug auf dem Kommandostand vor Freude beide Fäuste und trommelte damit auf die Armaturen vor ihm. Kein Zweifel, die erste Pole für den "Iceman" aus Skandinavien, just beim Mercedes-Heimspiel auf dem Nürburgring, war die emotionellste seit langem.

"Es ist ein bisschen wie ein Traum", ließ Räikkönen ausrichten, der damit alle Chancen hat, morgen die WM-Führung zurückzuerobern. Das Resultat sei "einen Tick besser" als zuletzt in Kanada, wo er sich einen Dreher geleistet hat: "Fantastisch, die erste Pole beim Heimrennen von Mercedes-Benz zu holen. Das Auto war das ganze Wochenende hindurch gut und schnell." Für den Grand Prix hat er nun dank Michelin alle Trümpfe in der Hand.

Dass das Qualifying ungemein aufregend verlaufen ist, bekam der junge Finne übrigens nicht einmal mit: "Vorne ist es ziemlich knapp und man hat mir gesagt, dass es eine spannende Session war, aber ich hatte vor meiner Runde keinen Schimmer von den Zeiten der Konkurrenten, weil ich nicht einen Blick auf die Monitore geworfen habe. Wir wussten allerdings, dass es klappen kann, wenn ich alles halbwegs hinbekomme."

Die "perfekte Runde" lobte dann Haug, der seiner Freude freien Lauf ließ: "Kimi steht dieses Jahr schon zum dritten Mal in der ersten Reihe, aber zweimal hat er die Pole knapp verpasst. Heute liegt er 32 Tausendstel vorne. Das Team hat bisher einen großartigen Job gemacht und mit dem gezeigten Speed haben wir alle Chancen im morgigen Rennen." Selbst für Coulthard sei noch ein gutes Resultat "möglich", so der Schwabe im O-Ton.

Teamchef Ron Dennis ist nun guter Dinge, was den nächsten Sieg angeht: "Wir haben strategisch mit keinem Auto einen Kompromiss eingehen müssen, folglich sollten gute Rennpositionen möglich sein." Und: "Die anhaltend starke Performance des MP4-17D bringt uns in die angenehme Position, dass wir mit dem Renndebüt des MP4-18 noch vorsichtiger vorgehen können." Einziger Wehrmutstropfen sei die "enttäuschende" Leistung von Coulthard.

Letzterer äußerte sich nur kurz und knapp zum Qualifying: "Die Balance des Autos war nicht so gut wie im Warm-Up. An ein paar Stellen hat der Unterboden die Fahrbahn berührt, in der ersten Kurve haben die Räder blockiert, da habe ich Zeit verloren. Wir werden im Rennen trotzdem unser Bestes geben. Ich denke, alles ist eine Frage der Strategie und Zuverlässigkeit."