FOTA hofft auf baldige Reifenentscheidung

Weil die neuen Autos für 2011 bereits mitten im Designprozess stecken, drängt die FOTA auf eine möglichst schnelle Reifenentscheidung

(Motorsport-Total.com) - Viel wurde in den vergangenen Wochen über den künftigen Reifendeal der Formel 1 berichtet. Bis zu fünf mögliche Hersteller sollen im Rennen sein: der derzeitige Monopolist Bridgestone, Avon, Kumho, Michelin und Pirelli. Doch die Entscheidung muss bald fallen, denn die Teams arbeiten bereits fieberhaft an den Autos für 2011.

Titel-Bild zur News: Christian Horner und Martin Whitmarsh

Die Teams hoffen, dass der Reifenpartner bald präsentiert werden kann

"Alle brauchen eine Entscheidung", erklärt FOTA-Chef Martin Whitmarsh. "Das ist notwendig, weil wir bereits unsere Autos designen. Wir benötigen die technischen Informationen und umgekehrt benötigt auch die Reifenfirma Informationen, damit sie sich vorbereiten kann - vor allem, wenn es sich dabei um einen Neueinsteiger handeln sollte." Was nicht oder nur zum Teil der Fall wäre, sollte Bridgestone bleiben oder Michelin nach vier Jahren Pause zurückkehren.#w1#

Doch nach welchen Kriterien entscheiden die Teams? "Etablierte Firmen mit größeren technischen Ressourcen kosten mehr als Newcomer", spricht Whitmarsh das teurere Michelin-Angebot an, ohne Namen zu nennen. "Es ist für alle Teams wichtig, dass wir das billigste Angebot annehmen können, aber wir dürfen gleichzeitig die technischen Informationen nicht vernachlässigen oder gar die Integrität der Reifen aufs Spiel setzen. Da muss man einen Kompromiss finden."

Ein Kompromiss ist möglicherweise auch innerhalb der FOTA notwendig, denn in der Vergangenheit war es nicht unüblich, dass der oder die Reifenhersteller ihre Topteams gratis beliefert und diese sogar noch subventioniert haben, während die kleinen Teams für die Pneus bezahlen mussten. So sagt man zum Beispiel Michelin ein Nahverhältnis zu Renault nach. Aber die kleinen Teams sind optimistisch, dass alle gleich behandelt werden.

"Während meiner kurzen Zeit in der FOTA habe ich festgestellt, dass der Zusammenhalt recht groß ist, um ehrlich zu sein", lobt Lotus-Teamchef Tony Fernandes. "Ich glaube, alle wollen einen fairen Deal haben. Unter der Regie von Martin Whitmarsh habe ich bisher festgestellt, dass die Dinge sehr transparent gehandhabt werden, daher rechne ich damit, dass alle Teams letztendlich einen fairen Deal bekommen werden."