• 07.03.2017 09:06

  • von Dominik Sharaf

Formel-1-Motoren: Keine Rückkehr zu klassischen Saugern

Formel-1-Sportchef Brawn wünscht sich die eierlegende Wollmilchsau, die Hersteller bei Laune hält, aber laut und kostengünstig ist sowie gutes Racing erlaubt

(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft des Antriebsreglements der Formel 1 nimmt unter dem neuen Mehrheitseigner Liberty Media immer konkretere Formen an. Nachdem sich Serien-Sportchef Ross Brawn zuletzt zu Kostensenkung und weniger Orientierung an aktueller Serientechnologie bekannte, unterstreicht er im Gespräch mit 'Sky Sports F1' ein weiteres Ziel einer möglichen Novelle in der Saison 2020: Sie solle dafür sorgen, dass die Autokonzerne der Königsklasse als Motorenhersteller erhalten blieben.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Die Antriebe könnten die erste große Regelbaustelle für Ross Brawn werden Zoom

So erklärt Brawn seine Absage an das Konzept, mit dem die Formel 1 bis Einführung der Turbo-Hybridtechnik 2014 unterwegs war: "Sicher wäre ein Saugmotor mit viel Hubraum gut, weil er laut und kostengünstig ist", so der Brite, der wieder mehr Lärm wünscht. "Weil er die Hersteller nicht jedoch binden würde, wäre er schlecht für den Sport. Sie tragen zum Zauber der Formel 1 bei." Mercedes und Honda, mit Abstrichen auch Renault und Ferrari, gelten als Verfechter von Elektropower.

Brawn wünscht sich einen konstruktiven Dialog. "Ich kenne die Antwort nicht, aber wir wollen die perfekte Lösung", sinniert er über das künftige PS-Reglement. "Sie liegt darin, mit allen betroffenen Parteien zusammenzuarbeiten." Das könnte schwierig werden, weil einige Teams - darunter Red Bull - eine Rückkehr zu den Saugmotoren wünschen, die FIA unter Präsident Jean Todt aber noch weiter in Richtung alternative Antriebe gehen will. Sollten weitere Hersteller wie etwa der Volkswagen-Konzern anklopfen, würde die Angelegenheit nochmals komplizierter werden.