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Einschaltquoten in Großbritannien auf 12-Jahres-Tief

Die Formel 1 hatte es 2016 in Großbritannien besonders schwer - Trotz des Hamilton-Effekts brachen die Einschaltquoten auf der Insel dramatisch ein

(Motorsport-Total.com) - Selbst Lewis Hamilton konnte die Formel 1 im Jahre 2016 im Vereinigten Königreich nicht retten: Obwohl es mit 21 so viele Formel-1-Rennen wie nie zuvor gegeben hat, ist die Zuschauerzahl über die Saison hinweg um 5,1 Millionen Zuschauer eingebrochen. 21,8 Millionen Zuschauer bei den 21 Rennen sind so wenige wie seit 2005 nicht mehr - damals bestand der Kalender aus 19 Rennen. Liberty Media wird viel Arbeit bevorstehen, das Ruder herumzureißen. Die Hoffnung liegt auf den neuen Regularien.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton Flagge, Union Jack, Fan, Zuschauer

Selbst mit Lewis Hamilton krachten die Einschaltquoten dramatisch nach unten Zoom

Der globale Medienreport der Formel 1 macht zwei Kernfaktoren für den Zuschauerschwund auf der Insel verantwortlich: Die Schwierigkeiten von Lewis Hamilton gerade zu Beginn der Saison und den Wechsel des Fernsehsenders. Der britische Free-TV-Sender 'Channel 4' hat nur die Rechte für zehn Liveübertragungen. Wer alle Rennen live sehen möchte, muss ins Pay-TV zu 'Sky' ausweichen. Ab 2019 wird die Formel 1 in Großbritannien komplett ins Pay TV gehen, was für noch weniger Zuschauer sorgen dürfte (wohl aber einen warmen Geldsegen).

Großbritannien trug die Hälfte zu den fallenden Zuschauerzahlen im Fernsehen weltweit bei: 390 Millionen globale Zuseher sind zehn Millionen weniger als noch 2015. Seit 2010 hat die Formel 1 weltweit 137 Millionen Zuschauer verloren. Auch hier spielt die Verlagerung ins Pay TV eine große Rolle, aber nicht nur. Die Kritik an der Königsklasse hat in diesem Zeitraum immer weiter zugenommen, speziell seit der Regelnovelle von 2014.

Liberty Media muss nun versuchen, den Trend umzukehren und brachte bereits einen Livestream ins Spiel. Kurzfristig wird sich zeigen, ob bereits Zuschauer mit den brachialeren und breiteren Boliden zurückgewonnen werden können. Langfristig muss Liberty neue Wege gehen, um dem Trend zu begegnen. Gerade in der urbanen Bevölkerung, die immer weiter steigt, ändert sich die Einstellung zum Auto - vor allem in den Kernmärkten der Formel 1.

Liberty-Chef Greg Maffei ist sich der Situation bewusst. "Chase Carey und Ross Brawn versuchen, die Rennen interessanter und spannender zu machen. Ich denke, es besteht eine Einigkeit zwischen ihnen bei vielen Hebeln, die dafür in Bewegung gesetzt werden müssen. Ob wir das dann letztlich tun können und wie lange das dauern wird, ist nach wie vor offen."


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In Deutschland wird die Formel 1 - auch aufgrund der erfolgreichen Saison von Nico Rosberg - weiterhin angenommen: 'RTL' verzeichnete in der Saison 2016 im Durchschnitt einen Zuwachs von 310.000 Zuschauern.