Ferrari verlangt Schadenersatz von Force India

Der Wechsel auf Mercedes-Motoren wird Vijay Mallya viel Geld kosten, auch wegen einer Schadenersatzforderung von Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Angeblich hätte Force India schon in São Paulo den Wechsel von Ferrari- auf Mercedes-Motoren bekannt geben wollen, doch zumindest bis heute gab es noch keine offizielle Presseaussendung. Angeblich, so berichten die Kollegen von 'auto motor und sport', legt sich Ferrari quer.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali und Norbert Haug

"Du, Stefano, ehrlich gesagt würden wir gerne Force India beliefern..."

Force India hat für 2009 ein bestehendes Abkommen mit den Italienern, das aufgekündigt werden muss. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hat bereits vor Wochen erklärt, dass er von seiner Seite her keinen Grund sehe, warum der Vertrag nicht eingehalten werden sollte. Soll heißen: Wenn Force-India-Boss Vijay Mallya nicht zu seinem Wort stehen will, dann muss er dafür bezahlen.#w1#

Mallya hat diesbezüglich bereits Kompromissbereitschaft signalisiert: "Wenn sie Entwicklungskosten für uns für nächstes Jahr budgetiert haben, werden wir darüber reden. Wir werden sicher nicht auf stur schalten. Wenn ich Kosten verursacht habe, dann erstatte ich die auch zurück", erklärte der Inder in der Woche vor dem Saisonfinale.

Außerdem lobte Mallya das "exzellente Verhältnis" mit Ferrari, das er sogar als "freundschaftlich" bezeichnete. Aber warum will Force India dann überhaupt weg? Die Antwort ist simpel: Mercedes bietet ein Komplettpaket inklusive Getriebe und KERS, während Ferraris KERS, das gemeinsam mit Magneti Marelli entwickelt wird, noch hinterherhinken soll.

McLaren-Mercedes hält sich eigenen Angaben nach aus all diesen Diskussionen heraus. Für die Silberpfeile machen konkrete Gespräche mit Force India demnach erst Sinn, sobald Force India und Ferrari eine einvernehmliche Lösung für die vorzeitige Trennung gefunden haben.