• 27.05.2010 22:45

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Fahrer begrüßen US-Grand-Prix in Austin

Michael Schumacher, Mark Webber und Co. freuen sich aus verschiedenen Gründen auf die Premiere in Austin, nur Robert Kubica ist das völlig egal

(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidung, ab 2012 wieder in den USA zu fahren, und zwar in der texanischen Hauptstadt Austin, wird von den Formel-1-Fahrern durch die Bank positiv aufgenommen. "Eine Formel-1-Weltmeisterschaft muss auch in Amerika fahren", meint zum Beispiel Lewis Hamilton. "Es ist das wichtigste Land der Welt und ich finde es klasse, dass wir wieder dort fahren."

Titel-Bild zur News: Blick auf Aston

In der texanischen Hauptstadt Austin wird ab 2012 der US-Grand-Prix stattfinden

Der McLaren-Pilot hat 2007 den bisher letzten Grand Prix im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" gewonnen. Dabei waren die Möglichkeiten für die Formel 1 in den USA sehr wohl begrenzt: "Der Funke der Formel 1 ist nie so recht übergesprungen", weiß Michael Schumacher. "So etwas passiert natürlich nicht über Nacht. Man muss Kontinuität zeigen. Diese Ausdauer gab es bislang nicht. Ein erfolgreicher amerikanischer Pilot könnte ebenfalls helfen."#w1#

Lage in Texas ideal?

"Natürlich sind wir insgesamt sehr glücklich mit dieser Entscheidung", fügt der fünffache US-Grand-Prix-Sieger an. Zudem sieht Schumacher im südlich gelegenen Texas, wo Motorsport dank NASCAR extrem populär ist, auch geografische Vorteile: "Wenn man überlegt, wie viele Leute aus Brasilien, Argentinien und aus ganz Südamerika in Indy waren, dann werden das in Texas eher mehr sein, denn es ist logistisch besser erreichbar."

"Es ist ein riesiger Markt, das ist uns allen klar", hält WM-Leader Mark Webber fest. "Es leben viele Leute in Amerika, die den Sport lieben. Viele Leute in der Formel 1 machen auch Geschäfte in den USA, viele werden davon profitieren. Wir zeigen uns dort, auch wenn die Leute dort unseren Sport als ein bisschen anders ansehen. In Indy war es okay. Lasst uns mal sehen, wie es in Texas wird. Red Bull verkauft dort viele Dosen. Hoffen wir mal, dass es noch mehr werden!"

¿pbvin|512|2763||0|1pb¿Ein amerikanischer Fahrer wäre "für die Staaten sicher, für die Formel 1 wohl weniger" wichtig, findet Weltmeister Jenson Button, der nicht glaubt, dass die US-Boys nicht mit Rennautos umgehen können: "Viele Amerikaner hätten das Talent dafür, das kann man ja sehen. Wenn Formel-1-Fahrer nach Amerika in die NASCAR gehen, tun sie sich schwer", spielt er auf Juan Pablo Montoya an. "Umgekehrt ist es logischerweise auch so."

Button ein großer Amerika-Fan

Button freut sich "wirklich sehr darauf, wieder in den Staaten zu fahren. Vor ein paar Jahren sind wir in Indianapolis gefahren. Meistens waren es gute Rennen, außer natürlich, als die Geschichte mit den Reifen war. Ansonsten wurden wir aber gut aufgenommen und mir hat Indianapolis sehr gefallen. In Texas bauen sie eine neue Strecke. Ich bin erstaunt, dass sie so viel investieren, um einen Grand Prix zu organisieren. Ich liebe Amerika!"


Fotos: Großer Preis der Türkei, Pre-Events


Bruno Senna findet: "Wir brauchen einen US-amerikanischen Fahrer, um die Startaufstellung zu komplettieren. Für die Formel 1 ist es wichtig, überall auf der Welt vertreten zu sein - wir sind ja schließlich eine Weltmeisterschaft." Allerdings teilt er die Meinung vieler Fans, dass man den Auftrag zum Bau der Strecke nicht Hermann Tilke erteilen hätte sollen, denn "das hört sich dann nach einer ganz normalen Rundstrecke an..."

Eine ganz besondere Beziehung zum Projekt in Austin hat Karun Chandhok: "Meine Mutter kommt aus San Antonio und meine Großeltern leben immer noch in Texas. Ich würde also gerne dort fahren", freut sich der HRT-Pilot. Robert Kubica reagiert dagegen als einziger Fahrer im Feld eiskalt auf die Frage nach dem neuen US-Grand-Prix und antwortet: "Für mich spielt es keine Rolle, wo wir fahren, es sei denn, es dreht sich um einen Grand Prix in Polen."