• 26.05.2010 15:54

  • von Stefan Ziegler

Neale: Wenn USA, dann richtig

McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale spricht sich für eine sorgfältige Planung der Rückkehr in die Vereinigten Staaten aus: "Ein sehr wichtiger Ort"

(Motorsport-Total.com) - Am Dienstag überraschte Bernie Ecclestone die Formel-1-Welt mit der Ankündigung, ab 2012 wieder in den USA vorstellig zu werden. Der britische Rennchef zog dabei ein As aus dem Ärmel, mit dem niemand gerechnet hatte - Austin, Texas. Die Großstadt im Süden der Vereinigten Staaten hat einen langjährigen Rennvertrag mit der Formel 1 erhalten, was auf große Gegenliebe im Fahrerlager stößt.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Zuletzt gastierte die Formel 1 im Nudeltopf von Indianapolis - bis 2007

McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale zeigt sich in einer Telefonkonferenz überaus begeistert von der Idee, schon bald wieder ein USA-Rennen zu bestreiten. "Ich habe die Schlagzeile natürlich gelesen", gibt der Brite zu Protokoll. "Ich kenne die Details zwar nicht, aber ich denke, die meisten im Fahrerlager der Formel 1 freuen sich über die Gelegenheit, wieder in die USA zurück zu kehren."#w1#

"Für uns ist das ein sehr wichtiger Ort. Unsere Sponsoren wollen dort präsent sein und die Formel 1 muss etwas an ihrem Paket verändern, damit wir es in einem der größten Märkte überhaupt ansprechend vorführen können", so Neale. "Ohne das Expertenwissen zu haben: Ich würde sagen, es sind fantastische Neuigkeiten, wenn sie sich als wahr herausstellen und wir es realisieren können."

Damit spielt Neale freilich darauf an, dass bislang noch keine Rennstrecke vorhanden ist - Austin muss sich nun darum bemühen, ein Gelände zu kaufen und anschließend den Kursbau einzuleiten. Unabhängig davon steht allerdings die Frage im Raum, wie sich die Formel 1 dauerhaft in den USA etablieren kann. Neale gesteht: "Ich bin nicht qualifiziert, um eine Antwort darauf zu geben."¿pbvin|512|2752|inside|0|1pb¿

"Es gibt klügere Leute, die sich darum bemühen sollten", meint der McLaren-Geschäftsführer und fügt hinzu: "Meiner Meinung nach sollten wir die US-Amerikaner befragen, sollten uns ihre TV-Netzwerke anschauen und genau erkunden, wie Sport in den USA konsumiert wird. Das kommerzielle Komitee der FOTA wird sich gemeinsam mit CVC und der FOM darum kümmern, wie wir das hinbekommen."

Dies sei auch bitter nötig, findet Neale, denn der Formel 1 biete sich im Rahmen des USA-Comebacks eine große Chance. "Eine Rückkehr in die Vereinigten Staaten ist ein Durchbruch", hält Neale abschließend fest. "Wir sollten alles daran setzen, diese Geschichte auf solide Beine zu stellen." Der bis dato letzte Grand Prix in den USA datiert aus dem Jahr 2007, als noch in Indianapolis gefahren wurde.