Ecclestone vor Gericht: Erster Prozesstag im Live-Ticker
Bernie Ecclestone muss sich ab heute in München vor Gericht verantworten: Den ersten Prozesstag bei uns im Live-Ticker verfolgen - Verhandlung im "Hoeneß-Saal"
Es geht um Bestechung und mehr
Die Formel-1-Szene schaut heute nicht auf einen Rennschauplatz, sondern nach München. Vor dem dortigen Landgericht muss sich "Mister Formel 1" Bernie Ecclestone verantworten. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat sich der 83-jährige Brite in der sogenannten "Gribkowsky-Affäre" der Bestechung und Anstiftung zur Untreue schuldig gemacht. Für uns sitzt der Kollege Stefan Ziegler im Verhandlungssaal. Wir werden euch an dieser Stelle über den wichtigen ersten Tag des Prozesses stets aktuell informieren.
Wo bleibt Bernie?
Um 9:30 Uhr sollte der erste Prozesstag beginnen. Es verzögert sich aber etwas. Bernie Ecclestone, der bereits am Mittwoch in München ist, hat sich in einer Limousine in die Tiefgarage des Gerichtsgebäudes fahren lassen. Er soll gleich in Raum134 ankommen. Das ist der sogenannte "Hoeneß-Saal", wo der Bayern-Präsident vor dem Richter stand.
Handshakes zwischen den Anwälten
Der Formel-1-Boss hat eine ganze Armee von Anwälten hinter sich, die aus unterschiedlichen Kanzleien kommen. Man begrüßt sich freundlich und beginnt wichtige Absprachen. Die rund 100 Plätze für Journalisten sind ebenso ausgebucht wie die wenigen Plätze für Zuschauer.
Worum geht es eigentlich genau?
Bernie Ecclestone soll den ehemaligen BayernLB-Banker Gerhard Gribkowsky im Zuge des Verkaufs von umfangreichen Formel-1-Anteilen an den heutigen Merhheitseigner CVC bestochen haben. Es ging um eine Summe von knapp 33 Millionen Euro, die Gribkowsky erhalten haben soll. Die Anklageschrift, die jetzt gleich von der Staatsanwaltschaft verlesen wird, umfasst 23 Seiten. Das kann etwas dauern...
Da ist der Anklagte
Bernie Ecclestone hat nun den Gerichtssaal betreten. Ein britischer Kollege fragt, ob der siegessicher sei. Seine Antwort: "Sicher ist nur, dass die Sonne scheint..."
Die üblichen Abläufe zum Start
Bernie Ecclestone steht vor Richter Noll und beantwortet ganz entspannt die Fragen zu seiner Person. Es werden persönliche Daten abgeglichen und es wird herzhaft gelacht. Frage: "Sie sind geschieden?" Antwort: "Ja." Frage: "Sie sind wieder verheiratet?" Bernies Antwort: "Ja, beides stimmt. Ich erinnere mich aber lieber an die Scheidung!" Gelächter allerorten. Dann aber der ernste Nachsatz von Richter Noll: "Das waren jetzt die einfachen Fragen..."
Brite vor deutschem Gericht: Kompliziert
Dass hier vor dem Münchener Landgericht gegen einen Briten verhandelt wird, sorgt natürlich für besondere Abläufe. Die Staatsanwaltschaft hat mit der Verlesung der Anklageschrift begonnen. Eine Dolmetscherin muss jede Menge Text in Eile übersetzen. Nicht um ihren Job zu beneiden, die junge Dame.
Das kann dauern
Die 23-seitige Anklageschrift wird verlesen. Bernie Ecclestone, der in schwarzem Anzug und weißem Hemd einen hoch seriösen Eindruck macht, nimmt die Anklage regungslos hin.
Warten auf Bernies Verteidigung
Bis zur ersten Verhandlungspause, die möglicherweise direkt nach Ende der Verlesung der Anklage folgen wird, dürfen Journalisten und Zuschauer nicht mit der Außenwelt kommunizieren. Die Handys müssen ausgeschaltet sein. Bis zu den nächsten News aus dem Gerichtssaal könnt ihr euch nochmal unsere Fotostrecke "Wir sind die Mafia" anschauen, um mehr über Bernies Karriere in der Formel 1 zu erfahren. Alles fing damit an, dass der britische Gebrauchtwagenhändler 1972 das Brabham-Team übernahm.
Bernie ist aufmerksam
Bernie Ecclestone macht sich während der Verlesung der Anklageschrift immer wieder handschriftliche Notizen. Ab und zu wechselt er leise Worte mit seinen vier Anwälten, die allesamt die Anklage mitlesen. Wir sind erst auf Seite elf angekommen.