• 16.10.2008 09:48

  • von Roman Wittemeier

Auch Heidfeld über Strafen verwundert

Nick Heidfeld reiht sich mit in den großen Pulk der Kritiker an den zuletzt ausgesprochenen Strafen: "Im vergangenen Rennen waren sie nicht berechtigt"

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2008 ist zwar noch nicht beendet, aber eines ist schon sicher: Selten wurde innerhalb eines Jahres so dermaßen viel über Strafen diskutiert wie es in diesem Jahr der Fall ist. Nick Heidfeld wurde es nun auch zu viel. "Bis zum vergangenen Rennen war ich keiner der Kritiker, aber in Fuji waren die Strafen einfach nicht berechtigt", sagte der Pilot aus dem BMW Sauber F1 Team. Heidfeld fordert einen festen Ansprechpartner, wie man ihn im Jahr 2007 im permanten Stewart Tony Scott-Andrews hatte, der allerdings zum Jahresende aufhörte.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld wird 2009 eine weitere Saison im BMW Sauber F1 Team fahren

"Ich habe das Rennen in Fuji nicht komplett gesehen, aber die Highlights schon. Die Sache mit Hamilton am Start war für mich überhaupt keine Strafe wert. Was hat er denn getan? Auch die Geschichte mit Bourdais war für mich nicht verständlich", beschrieb Heidfeld. "Die einzig akzeptable, wenn auch diskutierbare, aber zumindest ansatzweise nachvollziehbare Strafe war die, als Massa Hamilton umgedreht hat. Aus meiner Sicht hätte man auch das nicht bestrafen müssen, aber es ist okay. Die anderen beiden habe ich wirklich nicht verstanden."#w1#

Heidfeld kritisierte, dass die Strafen des Jahres 2008 einfach nicht berechenbar seien. Es fehle an Konstanz. Zwar hatte die FIA nach dem Rücktritt von Scott-Andrews in Alan Donelly wieder einen permanenten Berater der drei jeweiligen Rennkommissare installiert, doch habe dieser an den teils nicht nachvollziehbaren Entscheidungen nichts geändert. Der Mönchengladbacher geht davon aus, dass man das Thema am Freitag im Rahmen der Besprechung mit Rennleiter Charlie Whiting noch einmal auf den Tisch bringen werde.


Fotos: Großer Preis von China, Pre-Events


"Ich bin sicher, dass man dort noch einmal über die Dinge spricht, die falsch gelaufen sind. Wie ich es schon einmal betont habe: Ich würde für einen festen Ansprechpartner plädieren, wie wir ihn im vergangenen Jahr in Scott-Andrews hatten", sagte Heidfeld. "Ich gehörte ja selbst du den Betroffenen. Vor einigen Jahren war ich mit meiner Strafe in Bahrain auch nicht einverstanden. Aber da hatte man eine konstante Linie und so war es dann auch für mich besser nachzuvollziehen als in diesem Jahr."

"Es war im vergangenen Jahr einfach deutlich besser. Man kann das eher akzeptieren, als wenn irgendwelche Leute urteilen, die nur ab und zu bei einem Rennen sind. Die haben vielleicht viel weniger Einblick in die Hintergründe als es ein permanenter Mann haben würde. Natürlich ist das alles nicht einfach, weil jeder Fall wieder anders ist. Aber ich verstehe die Entscheidungen aus Fuji nicht und ich glaube, niemand versteht die so richtig", kritisierte Heidfeld, der sich erfahrungsgemäß eher selten zu solchen Themen äußert.