90-Millionen-Euro-Finanzspritze für Valencia

Um den Grand Prix zu retten, muss die Region Valencia tief in die Tasche greifen - Zusatzkosten von 18 Millionen Euro pro Jahr

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Europa in Valencia hinterließ am vergangenen Wochenende zwar schon einen deutlich besseren und vor allem optisch gepflegteren Eindruck als bei der Premiere im Jahr 2008, aber von einer Veranstaltung der Extraklasse, wie man sie im Vorfeld eigentlich erhofft hatte, war noch immer weit und breit nichts zu sehen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mit öffentlichen Geldern soll Valencia auf Vordermann gebracht werden

Doch nicht nur beim Formel-1-Zirkus hält sich die Euphorie in Grenzen, sondern auch bei den Zuschauern: Obwohl seit 2008 die Kapazität reduziert wurde, war das Rennen auch gestern bei weitem nicht ausverkauft. Das führt dazu, dass Veranstalter Valmor Sports mit dem Grand Prix Verluste schreibt. Nicht zuletzt deshalb kamen am Wochenende Gerüchte auf, Valencia könnte seinen Platz im Kalender an Silverstone verlieren.#w1#

So ein Wechsel konnte anscheinend abgewendet werden, indem die Regierung der Region Valencia mit einer Finanzspritze eingesprungen ist: Bei einem Treffen mit Bernie Ecclestone sicherte Francisco Camps, der Präsident von Valencia, Investitionen von 18 Millionen Euro pro Jahr zu, angeblich für einen Zeitraum von fünf Jahren. Das entspricht insgesamt 90 Millionen Euro. Verwunderlich: Der Vertrag zwischen Valmor Sports und der Formel 1 läuft nur bis 2012.

Um die Beteiligung der öffentlichen Hand möglichst gering zu halten, sollen für die nächsten Jahre neue Eventsponsoren gesucht werden. Außerdem gibt es angeblich Überlegungen, den Grand Prix von Europa vom August in den Juni oder Juli zu verlegen, um die Urlaubssaison zu umgehen. Am vergangenen Wochenende lagen viele Touristen lieber am Badestrand unmittelbar neben der Formel-1-Strecke am Hafen...