• 27.05.2009 15:30

  • von Roman Wittemeier / SID

2010: 100 Millionen Euro und Kundenchassis?

Beim Treffen der FOTA liegt angeblich eine Lösung auf dem Tisch: Zweistufenplan mit Kundenchassis für Neulinge - Williams zurzeit isoliert

(Motorsport-Total.com/SID) - Im Machtpoker der Formel 1 hat Nico Rosberg mit dem Williams-Team derzeit ganz schlechte Karten. Als Reaktion auf die erfolgte Einschreibung für die Saison 2010 ist der Rennstall von Sir Frank Williams mit sofortiger Wirkung aus der Teamvereinigung FOTA ausgeschlossen worden. Dieser Ausschluss sei allerdings nur vorläufig, teilte Williams am Mittwoch mit. Fest steht: Das Team ist zunächst einmal isoliert.

Titel-Bild zur News: Start in Kanada 2008

Die Suche nach dem Kompromiss: Wann schalten die Ampeln auf Grün?

Im seit Monaten andauernden Streit mit dem Automobil-Weltverband FIA um eine geplante Budgetgrenze für 2010 hatten Ferrari, BMW, Toyota, Renault und Red Bull mit dem Ausstieg aus der Königsklasse gedroht. Diese Teams wollen ohne eine Einigung mit der FIA die noch bis zum 29. Mai laufende offizielle Einschreibefrist verstreichen lassen. Sogar eine Piratenserie als Konkurrenz zur FIA-Serie hatten die Hersteller als letzte Konsequenz nicht ausgeschlossen.#w1#

Die Teams um den Rebellenführer Ferrari erhoffen sich nach einem Einlenken von FIA-Präsident Max Mosley einen Kompromiss und letztlich eine Einigung bezüglich des Regelwerkes für 2010. "Wir haben einen Vertrag mit der FOM und der FIA, dass wir bis Ende 2012 an der Formel 1 teilnehmen werden', sagte Williams und rechtfertige damit sein Vorpreschen, das offenbar ohne vorherige Absprache mit der FOTA erfolgte.

Die eigene Einschreibung will Williams aber nicht als Abrücken von der gemeinsamen Linie der FOTA gewertet wissen. "Die Einigkeit der FOTA ist für Williams von überragender Bedeutung", hatte zuvor Williams-Geschäftsführer Adam Parr gesagt. So habe man sich Sonntag vor dem Rennen in Monaco den anderen Teams bei einem Schreiben an die FIA angeschlossen, in dem weitere Bemühungen gefordert werden, einen Kompromiss im Regelstreit für 2010 zu finden.

Nachdem Mosley am Sonntag eine Einführung der Budgetgrenze in zwei Schritten vorgeschlagen hatte, klafft zwischen der von den Rennställen erhofften und der FIA angestrebten Höhe der Grenze allerdings noch eine große Lücke. Für das erste Jahr sollen die Rennställe laut 'auto motor und sport' eine Grenze von 100 Millionen Euro fordern. Der ursprüngliche Vorschlag der FIA lag bei rund 45 Millionen Euro.

Wie es weiter heißt, soll der endgültige Schritt zur geplanten Obergrenze erst 2011 erfolgen. Im Übergangsjahr sollen die Neueinsteiger nicht nur mit Geld von Bernie Ecclestone angeschoben werden, sondern auch technische Unterstützung durch die aktuellen Formel-1-Teams bekommen. Ein Kompromissvorschlag sieht angeblich vor, dass die neuen Teams 2010 Kundenchassis verwenden dürfen und erst ab 2011 ein eigens Auto bauen müssen.