Halo-System: Zweite Variante steht in Monaco zur Diskussion

Eine zweite Variante des Cockpitschutzes Halo wird bei einem Treffen in Monaco diskutiert werden - Entscheidung zwischen Halo und Windschutzscheibe bis 1. Juli

(Motorsport-Total.com) - Etwas mehr als ein Monat haben die Formel-1-Verantwortlichen noch Zeit, um eine Entscheidung in der Cockpitschutz-Debatte zu fällen. Das Halo-Konzept wurde von Ferrari bereits vor der Saison in Barcelona getestet, Red Bull zeigte ihre Windschutzscheibe am Russland-Wochenende. Nun hat Williams-Technikchef Pat Symonds am Rande des Spanien-Grand-Prix verraten, dass noch eine zweite Halo-Variante zur Diskussion steht. Wie diese genau aussehen soll, ist nicht bekannt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Februar 2016, Barcelona: Erster Einsatz des Halo-Systems am Ferrari Zoom

"In Monaco wird es am Freitag ein Treffen zu den technischen Regularien (TRM) geben. Charlie (Whiting, Rennleiter; Anm. d. Red.) hat uns versichert, dass wir bis dorthin ziemlich genau wissen, wo wir stehen", erklärt der Brite vor einer Journalistenrunde. "Es gibt ein zweites Halo-System, das Unterschiede zu jenem aufweist, das Ferrari hier beim Test gezeigt hat." Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel sind in Barcelona mit dem schwarzen Gestell, übrigens nur eine Attrappe, über der Cockpitöffnung jeweils eine Runde gefahren, um die Sicht zu testen.

Der Test hat dem Konzept viel Kritik eingebracht. Auch Bernie Ecclestone oder Lewis Hamilton fanden klare Worte gegen den Cockpitschutz. Die Optik war dabei der größte Streitpunkt, das Fahrerlager zeigte sich uneins.

Die Red-Bull-Variante mit der verglasten Windschutzscheibe fand mehr Anklang. Jedoch tritt hier das Problem auf, dass die Glasoberfläche schnell beschmutzt werden könnte. Lösungen dafür werden gesucht. Womöglich werden die Bullen ihre Variante noch einmal im Rahmen des Monaco-Wochenendes testen, um die Einschränkungen der Sicht auf einem engen Straßenkurs zu evaluieren.

Daniel Ricciardo mit Cockpitschutz

Red-Bull-Variante: Die Windschutzscheibe wurde in Sotschi getestet Zoom

Auch auf die Aerodynamik der Autos wird der Cockpitschutz, der bis 1. Juli beschlossen werden soll, Auswirkungen haben. "Im Windtunnel entwickeln wir ohne irgendetwas auf dem Auto, am Computer sehen wir uns die Auswirkungen des Halo-Systems wie auch der Kanzel an", so Symonds. Die Auswirkungen seien "ziemlich dramatisch". Zum Beispiel betrifft sie die zentrale Kühlung über dem Cockpit, die als Folge daraus so nicht mehr möglich sein werde, meint der Brite. "Wir werden sehen, was in Monaco passieren wird."