Vergne: "Werde Red Bull immer dankbar sein"

Jean-Eric Vergne ist überzeugt davon, dass er noch eine Chance in der Formel 1 verdient, doch sollte sich Red Bull gegen ihn entscheiden, wäre er auch nicht böse

(Motorsport-Total.com) - Jean-Eric Vergnes Karriere hängt derzeit am seidenen Faden. Nach der Bestätigung von Max Verstappen und Daniil Kwjat bei Toro Rosso war sein Aus eigentlich schon besiegelt, doch der plötzliche Abgang von Sebastian Vettel und das Aufrücken von Kwjat könnte dem Franzosen noch einmal eine Chance bescheren. Teamchef Franz Tost hat zuletzt noch betont, dass Vergne weiterhin im Rennen um das Cockpit in seinem Team liegt.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean Eric Vergne wünscht sich noch ein weiteres Jahr in der Formel 1 Zoom

Vergne selbst tappt im Dunkeln: "Ich weiß nicht, was passieren wird und ob sie noch einen jungen Piloten nehmen oder nicht", sagt er zu 'crash.net'. Vom plötzlichen Aufstieg seines aktuellen Teamkollegen habe er auch erst im Nachhinein erfahren, und was Red Bull vorhat, wissen wohl nur die Verantwortlichen. Neben Vergne kämpfen laut Aussagen von Tost und Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko drei Piloten um den Platz bei den Jungbullen: die drei Red-Bull-Junioren.

Diese heißen Carlos Sainz jun., Pierre Gasly und Alex Lynn und würden jeweils ihr Debüt in der Königsklasse feiern. Zwar ist immer wieder zu hören, dass Sainz nach seinem wahrscheinlichen Titel in der Formel Renault 3.5 die besten Aussichten besitzen soll, doch neben dem blutjungen Verstappen könnte man womöglich auch einen Piloten mit Erfahrung gebrauchen - und davon besitzt Vergne nach drei Jahren im Team reichlich.

Doch auch wenn die Entscheidung am Ende gegen ihn fallen würde, wäre Vergne nicht böse auf Red Bull: "Dank ihnen bin ich hier. Ich bin immer noch ein Red-Bull-Fahrer und mehr denn je Teil dieser Familie. Ohne Red Bull wäre ich nicht einmal im Formel-1-Paddock. Unabhängig von der Entscheidung werde ich ihnen immer dankbar sein", erklärt er bereits im Vorfeld. "Die Entscheidung liegt nicht bei mir, ich kann nur weiterhin starke Resultate zeigen."

Und die sind in den vergangenen Wochen durchaus vorhanden gewesen. In Singapur holte er mit Rang sechs sein bestes Ergebnis, und auch in Suzuka und Sotschi beeindruckte er besonders in den Trainingssitzungen und der Qualifikation. Doch was wie ein klarer Formanstieg aussieht, sei laut Vergne eigentlich immer schon da gewesen: "Jeder weiß, dass ich viel mehr Punkte haben würde, hätte ich keine technischen Schwierigkeiten gehabt."


Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1

Schon in Monaco hätte er ohne technischen Defekt auf dem fünften Rang landen können. "Aber leider vergessen die Leute das und schauen nur auf das Ergebnis", hadert der Franzose. "Ich hoffe, dass mir Red Bull eine weitere Chance gibt, weil ich denke, dass ich diese nach all dem Pech und den Problemen verdienen würde." Zu was er imstande ist, würden auch die Leistungen seines Ex-Teamkollegen Daniel Ricciardo bestätigen.

"Wir waren gleich", betont Vergne über die gemeinsame Toro-Rosso-Zeit. "Doch er ist bei Red Bull, weil er in der Qualifikation und vermutlich auch mental stärker war. Aber genau da habe ich mich in diesem Jahr enorm gesteigert." Für Vergne ist klar, dass er der Formel 1 noch einiges zu bieten hat und rechnet sich gute Chancen aus, auch 2015 im Grid zu sein: "Ob es bei Toro Rosso sein wird, weiß ich nicht. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich in der Formel 1 sein werde."