Hülkenberg: "Wenn Maldonado zu Lotus geht..."

Nico Hülkenberg droht, nach 2011 erneut von Pastor Maldonado um ein Renncockpit gebracht zu werden - Die Zukunft liegt aber derzeit nun bedingt in seinen Händen

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg sitzt derzeit auf Nadeln. Und das, obwohl er von Experten durch die Bank unter den noch verfügbaren Piloten auf dem Fahrermarkt als der mit dem meisten Talent bezeichnet wird. Er ist allerdings auch der Pilot, der hinsichtlich seiner Mitgift am unattraktivsten ist - ein unangenehmer Umstand in einer Formel 1, in der der Großteil der Teams mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado, Nico Hülkenberg

Pastor Maldonado blockiert Nico Hülkenbergs Handlungs-Spielraum Zoom

Weil Hülkenbergs Wunsch-Rennstall Lotus nach wie vor auf Geld von "Investor" Quantum wartet und niemand weiß, ob die versprochenen Millionen je fließen werden, hat sich Noch-Williams-Pilot Pastor Maldonado vor den Emmericher gedrängt. Der lockt mit über 40 Millionen Euro aus der Staatskasse seiner Heimat Venezuela - sollte das Geld aus Abu Dhabi nicht kommen, verliert Hülkenberg, der bereits 2011 bei Williams von Maldonado um ein Renncockpit gebracht wurde, erneut das Match.

Doch das liegt nicht in seinen Händen. "Wenn Maldonado zu Lotus geht, dann ist es eben so, und man muss einen anderen Weg finden", weiß Hülkenberg, dass er flexibel sein muss. "Die Spekulationen machen mir nicht allzu große Sorgen. Ich habe noch nichts unterschrieben, aber es gibt Möglichkeiten und Verhandlungen. Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende irgendetwas finden werden."

"Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende irgendetwas finden werden." Nico Hülkenberg

Das klang auch schon einmal zuversichtlicher - Gerüchten zufolge wird Hülkenbergs aktuelles Team Sauber für ihn zu einer immer realistischeren Option. Entschließt er sich tatsächlich für einen Verbleib in Hinwil, dann wäre dies immerhin der erste Rennstall, für den Hülkenberg in eine zweite Rennsaison geht.

Bei Lotus reagiert man währenddessen gereizt auf die Frage, wann es punkto Hülkenberg nun endlich Klarheit gebe. "Wir geben etwas bekannt, wenn wir es wissen", sagt Teamchef Eric Boullier. "Das habe ich doch klar gesagt. Unsere Aufgabe ist es, mit dem Team den nächsten Schritt zu gehen, was die Finanzen angeht. Welches Szenario auch immer: Wir müssen zusehen, dass wir uns darum kümmern, dann können wir uns um die Fahrerfrage kümmern."

"Mit Grosjean und Hülkenberg hätten wir die beste Fahrerpaarung der Zukunft." Gerard Lopez

Die Lage ist prekär: Lotus entwickelt weiter, um doch noch Platz zwei in der Konstrukteurs-WM einzufahren und daher ein größeres Stück von Bernie Ecclestones TV-Gelder-Kuchen zu bekommen. Räikkönen wirft dem Team vor, diese Saison noch keinen Euro Gehalt gesehen zu haben und droht mit Streik. Kein Wunder, dass man sich mit dem Gedanken spielt, auf Maldonado zu setzen. Obwohl Genii-Boss Gerard Lopez gegenüber 'auto motor und sport' offen zugibt: "Mit Grosjean und Hülkenberg hätten wir die beste Fahrerpaarung der Zukunft."