• 13.10.2013 12:31

  • von Roman Wittemeier

Hülkenberg: Die neue Königsfigur auf dem Transfermarkt

Nico Hülkenberg steht bei vielen Teams hoch im Kurs: Lotus die wahrscheinlichste, McLaren die verlockendste, Sauber die sicherste Option

(Motorsport-Total.com) - Mit seiner Fahrt auf Platz sechs im Grand Prix von Japan hat Nico Hülkenberg ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Der Sauber-Pilot ist bestens in Form und die neue Königsfigur auf dem Transfermarkt für die Saison 2014. Der Deutsche steht bei Lotus hoch im Kurs. Dort soll der Emmericher auf Kimi Räikkönen folgen und den Platz neben Romain Grosjean besetzten."Noch ist nichts bestätigt, aber ich hätte gerne beide", stellt Lotus-Teamchef Eric Boullier gegenüber 'Sky' klar.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg hat die Option McLaren noch nicht abgehakt Zoom

"Wir müssen noch ein paar Dinge finalisieren. Ich hoffe, wir können bald unsere Fahrerpaarung für 2014 und alles Weitere vorstellen", so der Franzose. "Das wird sicher in den nächsten Wochen passieren. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir da eine Lösung finden", stimmt Hülkenberg zu. Woran hakt es derzeit noch? Wohl eher nicht am Angebot von Lotus und schon gar nicht an der viel diskutierten Tatsache, dass "Hülk" zu den großgewachsenen Piloten in der Formel 1 gehört.

"Ich glaube, bei Hülkenberg ist man immer noch ein wenig unsicher, weil es die Möglichkeit bei McLaren noch gibt. Das wäre verlockend. Ich weiß nicht, was jetzt entschieden wird. Ich denke aber, dass sie etwas zögern, weil diese Möglichkeit noch offen ist", schätzt Formel-1-Experte Marc Surer. Der Hintergrund: Honda kehrt 2015 mit McLaren in die Szene zurück. Die Japaner fordern absolute Topfahrer im britischen Team. Man will Alonso locken. Die Gespräche mit dem Spanier dauern offenbar tatsächlich noch an.

Grosjean und Gutierrez mit guter Eigenwerbung

"Da werden sie niemandem einen langfristigen Vertrag geben, weil sie einen Platz freihalten müssen. Das ist die Zwickmühle. Nur für ein Jahr würde ich nicht zu Mclaren gehen. Dann würde ich eher zu Lotus gehen", sagt Surer. Dass Hülkenberg endlich eine feste Formel-1-Heimat sucht, ist klar. Bislang hatte der hoch eingeschätzte Deutsche nie die Möglichkeit, mal zwei Jahre in Folge für ein Team an den Start gehen zu dürfen. Das soll sich endlich ändern.

Die Chancen für ein durchaus verlockendes Engagement bei McLaren sind gering, weil die Briten nur einen möglichen Platzhalter suchen. Bessere Perspektiven für mehrere Jahre bieten Lotus und womöglich auch Sauber. "Er ist gewiss eine Option für uns. So wie er andere Optionen hat, haben aber auch wir andere Optionen", sagt Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn, die alles andere als sicher ist, welchen Weg Hülkenberg zur Saison 2014 einschlagen wird.


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Nach den starken Leistungen in den vergangenen Wochen ist Sauber als Arbeitgeber für ambitionierte Piloten wieder attraktiver geworden. Die große Frage ist allerdings, ob die Schweizer - unabhängig von der Hülkenberg-Entscheidung - auf dem Transfermarkt noch tätig werden müssen. Wenn Sergei Sirotkin die Superlizenz erlangt, dann ist der junge Russe für 2014 gesetzt. Der bisherige Hülkenberg-Teamkollege Esteban Gutierrez hat gute Chancen auf eine Zukunft im Team - nicht erst seit dem Gewinn erster WM-Punkte in Japan.

"Er hat seine Einstellung verändert. Anfangs hat er viele Fehler gemacht, doch das ist normal. Unser Auto war auch nicht konkurrenzfähig, sodass er nicht viel zeigen konnte", erklärt Kaltenborn die Entwicklungskurve ihres Schützlings. "Wir sehen das Potenzial, das Esteban hat. Er braucht aber noch Erfahrung. Und nach nur einem Jahr kannst du kein Teamleader sein. Es braucht länger. Er entwickelt sich aber gut und kann das nun auch endlich zeigen. Da können jetzt weitere Schritte folgen."