SEAT vor dem Berufungsgericht der FIA
Wenige Tage nach der Saisonhälfte verhandelt das FIA-Berufungsgericht am Donnerstag ein Anliegen von SEAT - Dieselregeln stehen zur Diskussion
(Motorsport-Total.com) - Unmittelbar vor dem achten Rennwochenende des Jahres rückt das sportliche Geschehen wieder etwas in den Hintergrund der Aufmerksamkeit und macht Platz für die anhaltende Debatte über die Einstufung der Dieselmotoren aus dem Hause SEAT. Schon mehrfach ist es in dieser Saison zu überraschenden Wendungen in dieser Sache gekommen, nun wird die Diskussion um die TDI-Aggregate der Iberer noch einmal von Neuem angekurbelt - bei einer FIA-Anhörung in Paris.

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Die FIA setzt sich am Donnerstag einmal mehr mit der Dieselfrage auseinander...
Hintergrund der Sitzung des internationalen Berufungsgerichtes des Automobil-Weltverbandes ist das Gesuch von SEAT, zwei nachträgliche Regeländerungen in Bezug auf die Dieselmotoren wieder rückgängig zu machen. Konkret geht es dabei um die Entscheidungen des Tourenwagen-Büros der FIA, die am 24. Februar und am 21. Mai 2009 verabschiedet worden sind und welche einen direkten Einfluss auf die Performance der SEAT-Autos auf der Rennstrecke hatten.#w1#
Ursprünglich hätten die fünf TDI-Fahrzeuge mit einem maximalen Ladedruck von 2,5 Bar an den WM-Start rollen sollen, denn auf diesen Wert hatte man sich vor der Saison gemeinsam mit den anderen in der WTCC engagierten Herstellern geeinigt. In Marrakesch wurde allerdings überraschend festgestellt, dass SEAT - gemäß einer bis dato nicht bekannten FIA-Genehmigung - mit bis zu 2,9 Bar Ladedruck operierte. Nur ein Wochenende später folgte dann der Eklat von Pau.
Die FIA geriet in Zugzwang unter erließ beim Stadtrennen in Frankreich einige Bestimmungen, die nur wenige Tage später schon wieder einer neuen Regelung weichen mussten. Seit Valencia ist SEAT mit seinen Fahrzeugen nun mit einem Ladedruck von 2,7 Bar unterwegs und hat eine Überdruck-Toleranz von einer Sekunde - läuft aber nun Sturm gegen die beiden nach der offiziellen WM-Einschreibung erfolgten Veränderungen am Reglement der Tourenwagen-WM.
Bereits am 25. Mai, also nur wenige Tage nach dem zweiten Eingriff in das Regelwerk, reichte SEAT die Bitte ein, wonach diese beiden Entscheidungen des Tourenwagen-Büros rückgängig gemacht werden sollten. In seiner Sitzung vom 24. Juni lehnte der Automobil-Weltrat einen solchen Schritt allerdings ab, weshalb SEAT und der spanische Verband nun die Berufung anstreben - und alle anderen warten gespannt auf das Ergebnis, das am Freitag verkündet werden soll...

