• 10.02.2009 18:07

  • von Stefan Ziegler

Rydell: Teamwork statt Politik

Der Schlüssel zum Erfolg in der Tourenwagen-WM ist laut Rickard Rydell weniger das Sticheln gegen Konkurrenten sondern ein solides Teamwork

(Motorsport-Total.com) - SEAT hat es 2008 mehrfach demonstriert: Wer seine fünf Werkswagen zusammenspannt, der hat am Ende in der Qualifikation deutlich die Nase vorn. Was in Monza außerordentlich gut funktionierte, war auch auf anderen Kursen das richtige Rezept - und immer wieder Gegenstand der Diskussion. Unterm Strich zeigte das SEAT-Team in der vergangenen Saison ein tolles Teamwork, was schlussendlich mit dem Gewinn beider WM-Titel gekrönt wurde. So bleibt die Mannschaft unverändert.

Titel-Bild zur News: Rickard Rydell, Valencia, Circuit Comunitat Ricardo Tormo

Rickard Rydell setzte im Rahmen der Tests in Valencia wieder den Rennhelm auf

"Wir waren im vergangenen Jahr ein sehr starkes Team und haben uns gegenseitig geholfen", sagte Rickard Rydell gegenüber 'Motorsport aktuell'. "Das Team hat unglaublich gut gearbeitet - mit allen Fahrern und allen Ingenieuren" - bei fünf Piloten und Renningenieuren sei das schon eine starke Leistung gewesen, betonte der Schwede. "Natürlich war aber auch das Auto sehr gut."#w1#

Doch bei SEAT geht bekanntlich nichts über eine gute Kooperation im Rennstall. "Viele andere gehen abends nicht zusammen essen. Wir gehen immer wieder gemeinsam weg. Das schweißt zusammen", meinte Rydell. "Um erfolgreich zu sein, brauchst du immer ein gutes Auto, ein gutes Team und gute Fahrer. Das klingt zwar wie das übliche Blabla, aber es ist wahr - alle drei Faktoren müssen stimmen. Wir haben all das."

"BMW hat das Auto", kam der 41-Jährige auf die Münchener Konkurrenz zu sprechen - doch laut Rydell fehlt es den Länderteams an Zusammenhalt: "Andy Priaulx war in all den Jahren sehr konstant. Die bräuchten sicher noch zwei Andy Priaulx' und müssten wie ein Team zusammenarbeiten", sagte der schwedische SEAT-Fahrer und erhält dabei Rückendeckung von seinem Teamchef, der ebenfalls die Mannschaft im Zentrum sieht.

Tiago Monteiro und seine SEAT-Teamkollegen

Die Armada im Formationsflug: SEAT zeigte 2008 mehrfach perfektes Teamwork Zoom

"Der Schlüssel zum Erfolg waren einzig und alleine das Team und die Fahrer", sagte SEAT-Sport-Oberhaupt Jaime Puig gegenüber 'Touring Car Times'. "Unser Team hat das gesamte Jahr über hart gearbeitet - ab und an haben allerdings die Rennställe der anderen Hersteller eben kein Teamwork gezeigt", meinte Puig und kündigte an: "Daher wird es für 2009 keine größeren Veränderungen geben - es gibt einfach nichts zu ändern."

SEAT wird also auch 2009 mit dem Dieselmotor an den Start rollen, welcher der Konkurrenz schon im Vorjahr ein Dorn im Auge war. In Interviews und bei Pressekonferenzen machten die Mitbewerber daraus keinen Hehl. "Als Fahrer lernst du genau, was du in den Pressekonferenzen sagen musst. Wenn du jung bist, dann sagst du einfach, was dir gerade durch den Kopf schießt: Dass du froh bist, gewonnen zu haben."

"Das sind die wahren Gefühle, die du unmittelbar nach einem guten Rennen in dir hast", erklärte Rydell. "Aber inzwischen hörst du von so vielen Fahrern politische Aussagen. Du machst gewisse Äußerungen, wenn du glaubst, dass du im Recht bist. Dann versuchst du, die Leute zu überzeugen. Wenn du das Gefühl hast, dass du falsch liegst, hältst du einfach den Mund", sagte Rydell abschließend.