• 19.03.2011 14:28

  • von Stefan Ziegler

Qualifying 2011: Es wird gezockt

Die neue Startaufstellung für Lauf zwei und ihre Folgen: Die Qualifikation der WTCC wird in diesem Jahr von strategischen Spielchen geprägt sein

(Motorsport-Total.com) - Das mutwillige Zurückfallen im ersten Rennen soll in dieser Saison ein Ende haben. Aus diesem Grund führt der Automobil-Weltverband am Wochenende eine neue Regel für die Startaufstellung des zweiten Sprintrennens der WTCC ein. Diese orientiert sich fortan nicht mehr nur am Zieleinlauf von Rennen eins, sondern an den Ergebnissen aus dem ersten Qualifying-Teilabschnitt vom Samstag.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller wird die erste Qualfikation von Curitiba wohl betont taktisch angehen...

Die Top 10 von Lauf eins gehen im zweiten Rennen in umgekehrter Reihenfolge ihrer Resultate aus Q1 an den Start - Platz zehn in Q1 ist ab sofort demnach eine überaus wichtige Position. Gelingt es einem Fahrer, diese Platzierung zu erreichen und anschließend in Q2 weit nach vorne zu fahren, so hat er für beide Rennen überaus gute Karten. Die Teams werden also sehr taktisch fahren.

Weltmeister Yvan Muller (Chevrolet) macht bei 'Autosport' keinen Hehl daraus, wie sein Plan für die erste Qualifikation des Jahres aussieht: "Erstmals in meiner Karriere werde ich in einem Zeittraining nicht einhundert Prozent geben", kündigt der französische Rennfahrer an. Der Grund: Muller will sich für beide WM-Läufe in eine möglichst gute Ausgangslage bringen. Rob Huff hat Ähnliches vor.

Wem gelingt der große Strategie-Coup?

"Ich rechne damit, viel taktisches Kalkül zu sehen", hält der Chevrolet-Teamkollege von Muller fest. "Man kann in der Qualifikation nicht probieren, Platz zehn anzupeilen. Es wird aber bestimmt einige Teams geben, die daraus eine Kunstform machen werden, ihre Fahrer auf Rang zehn zu lotsen, wenn sie merken, für ganz vorne nicht schnell genug zu sein", erläutert Huff gegenüber 'Eurosport'.

"Es wird bestimmt einige Teams geben, die daraus eine Kunstform machen werden." Rob Huff

"Man weiß ja ungefähr, was die Pole-Position-Zeit sein wird und welche Zeit ausreicht, um in die Top 10 zu gelangen. Man kann sich durchaus dirigieren lassen, um auf dem zehnten Platz einzulaufen. Entscheidend ist aber, dass man als Letzter über die Linie geht", meint der Brite und merkt an: "Dann kann man seine Taktik vielleicht so ausrichten, dass man in Lauf zwei auf den ersten Platz fährt."


Fotos: WTCC in Curitiba


"In Brasilien muss ich zweieinhalb Minuten vor dem Ende der Session losfahren, dann könnte so etwas möglich sein. Es geht halt darum, die Taktik anzupassen: Entweder man nimmt die Pole-Position ins Visier oder man orientiert sich an Rang zehn", sagt Huff und fügt bei 'Autosport' hinzu, dass er beides zugleich umsetzen möchte: "Ich habe es natürlich auf die Pole-Position abgesehen."

Huff peilt zwei gute Startplätze an

"Das muss die Herangehensweise sein. Wenn das bedeutet, in Q1 auf dem Rang zehn einzulaufen, dann werde ich das versuchen. Würde man einen Bonus dafür bekommen, den ersten Platz zu belegen, würde man natürlich gerne Druck machen", erklärt der 31-Jährige im Hinblick auf die taktische Ausrichtung in Q1. "Ich weiß jedenfalls nicht, warum ich meine Pläne geheim halten sollte."

"Ich bin nicht sicher, ob sie die Regeln während der Saison verändern werden." Yvan Muller

"Einfach wird es sicherlich nicht. Wir müssen den Einzug in Q2 schaffen und dort in die ersten beiden Startreihen fahren" - und wer zu viel zockt, steht am Ende vielleicht außerhalb der Top 10 und damit als großer Verlierer da. Chevrolet-Chefingenieur Ron Hartvelt ist gespannt: "Es wird durchaus interessant sein, wenn jeder versucht, in die Top 10 zu gelangen, ohne in den Top 5 zu landen."

Was das strategische Zurückfallen im ersten Rennen in der Vergangenheit war, könnte nun also durch bewusstes "langsames" Fahren in Q1 ersetzt werden. Muller ist deshalb nicht unbedingt überzeugt davon, dass sich das neue Startaufstellungs-Format durchsetzen wird: "Ich bin nicht sicher, ob sie die Regeln während der Saison verändern werden, doch das sollte man vielleicht ins Auge fassen."

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