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  • 03.11.2010 16:46

  • von Stefan Ziegler

Neue Regel für die Startaufstellung in Lauf zwei

Im kommenden Jahr ist Platz acht im ersten Rennen kein Garant mehr für die Pole-Position in Lauf zwei: Die FIA hat eine Regeländerung verabschiedet

(Motorsport-Total.com) - Die Einführung der 1,6-Liter-Turbomotoren ist nicht die einzige große Neuerung für 2011: Bei seiner Sitzung am 3. November 2010 beschloss der Automobil-Weltrat der FIA eine weitere Regeländerung, welche die Startaufstellung für den zweiten WM-Lauf eines Wochenendes betrifft. Bislang wurden die Top 8 des ersten Rennens in umgekehrter Reihenfolge an der Spitze des Starterfeldes positioniert.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Die umstrittene Top-8-Regel beim zweiten Rennstart verliert schon bald ihre Gültigkeit

Dieses Schema gehört ab der kommenden Saison aber der Vergangenheit an: "Im Interesse der sportlichen Fairness wird die Startaufstellung für das zweite Rennen ab Januar 2011 durch das Endergebnis von Q1 festgelegt. Die punkteberechtigten Top-10-Autos werden entsprechend ihrer Resultate in Q1, allerdings in umgekehrter Reihenfolge ins Rennen gehen", heißt es von der FIA.

Damit möchte der Automobil-Weltverband verhindern, dass die Startaufstellung zum zweiten Lauf eines Wochenendes in der Weise beeinflusst werden kann, wie dies speziell 2010 gleich mehrfach vorkam. Alain Menu (Chevrolet) fiel sowohl in Brands Hatch als auch in Valencia auf mysteriöse Weise von einer vorderen Position auf Platz acht zurück und holte damit "aus Versehen" die Pole.

Ein solches Verhalten ist ab der kommenden Saison ausgeschlossen, schließlich orientieren sich die Startplätze der Top 10 aus Lauf eins nicht mehr am Rennergebnis, sondern am ersten Abschnitt der Qualifikation. Selbst die neuen Rahmenbedingungen lassen den Fahrern und ihren Teams aber etwas Spielraum, zumal einem Sieg von der Pole-Position ab 2011 der zehnte Startplatz in Lauf zwei folgt.


Fotos: WTCC in Okayama


Einen erbitterten Kampf um Rang acht wird es ab der neuen Saison vermutlich nicht mehr geben, dafür höchstwahrscheinlich einige aufregende Zweikämpfe um die letzten Top-10-Positionen. Die Neuregelung ist in diesem Zusammenhang vor allem für die Fahrer interessant, die in Q1 "verwachst" und sich somit nur eine Mittelfeld-Ausgangslage verschafft haben. Die Pole lockt also noch immer.

Egal, wie man die Regeln in Bezug auf die Startaufstellung auch dreht und wendet - "Qualität setzt sich durch und letztendlich werden die gleichen Namen vorne stehen", hatte Andy Priaulx (BMW Team RBM) schon vor Monaten gegenüber 'Motorsport-Total.com' erklärt. "Ich habe es jedenfalls nie auf die Pole-Position für Lauf zwei abgesehen, denn ich will immer möglichst viele WM-Punkte holen."