• 03.05.2009 10:59

  • von Stefan Ziegler

Priaulx: "Eine richtige Feuertaufe"

BMW Pilot Andy Priaulx schaffte den Cut für Q2, musste aber aufgrund eines ungewöhnlichen Zwischenfalls doch die Segel schon früher streichen

(Motorsport-Total.com) - Die Qualifikation von Marrakesch war eine Angelegenheit zwischen Chevrolet und SEAT - schon in den Freien Trainings hatte sich angedeutet, dass BMW in Afrika ein schwieriges Wochenende vor sich haben würde. Diese Annahme fand im abschließenden Zeittraining ihre Bestätigung, denn nur drei BMW 320si qualifizierten sich für Q2. Neben Überraschungsmann Franz Engstler und BMW Team Germany Pilot Jörg Müller raste auch noch BMW UK Fahrer Andy Priaulx in die Top 10 von Marokko.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Reparaturstopp: Hinten rechts mussten die Mechaniker doch einiges auswuchten...

Doch kaum hatte der Brite mit seiner letzten fliegenden Runde das Ticket für Runde zwei gelöst, kam es in Kurve eins zu einem kuriosen Unfall: BMW Team Italy-Spain Sergio Hernández kam von seiner Linie ab, Priaulx rutschte von der Piste und beide landeten in den Barrieren. "Leider habe ich mich auf meiner Auslaufrunde verbremst und bin in die Reifenstapel abgebogen - wohin mir Sergio dann gefolgt ist", berichtete Priaulx.#w1#

"Unglücklicherweise wurde mein Wagen dabei beschädigt, sodass ich in der letzten Viertelstunde nicht mehr um eine bessere Platzierung kämpfen konnte", gab der 32-Jährige nach der Qualifikation zu Protokoll. Doch zunächst war nicht klar, ob Priaulx noch einmal in die Zeitenjagd eingreifen würde können, wie BMW Team UK Teamchef Bart Mampaey gegenüber 'Eurosport' bestätigte. Hintergrund: Priaulx hatte Hilfe benötigt.

Der BMW 320si des Ex-Champions hatte sich in den Reifenstapeln von Marrkesch und im Auto von Hernández verkeilt, sodass die Streckenposten Hand anlegen mussten, um den havarierten Rennwagen wieder flott zu machen. "Eigentlich kam die Hilfe erst nach dem Qualifying", meinte Mampaey, war die Zeit für Q1 zu diesem Zeitpunkt doch schon abgelaufen. Die Rennleitung pochte allerdings auf das Regelwerk.


Fotos: Andy Priaulx, Rennwochenende in Marrakesch


Demnach war Priaulx für Q2 nicht mehr startberechtigt - ohnehin hätte seine Crew das Fahrzeug erst wieder reparieren müssen. Aber auch nach seinem frühen Ausscheiden war Priaulx alles andere als zerknirscht: "Wenn mir jemand am Freitag gesagt hätte, dass wir in die Top 10 gelangen würden, dann wäre ich sehr überrascht und erleichtert gewesen", zog der britische Rennfahrer eine positive Zwischenbilanz.

"Diese Strecke war einfach nicht geeignet für uns und außerdem bescherte uns der neue Asphaltbelag noch große Bremsprobleme. Das war eine richtige Feuertaufe für uns in Marrakesch", sagte der frühere Weltmeister. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt darauf, was wir im Rennen leisten können. Ich muss mich bei Alessandro Zanardi und Sergio dafür bedanken, dass sie mich in die Top 10 gezogen haben."