• 09.11.2008 14:19

  • von Stefan Ziegler

Nève: "Wir müssen noch Fortschritte machen"

Chevrolet-Teamchef Eric Nève im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' über die Reglement-Situation in der WTCC und seine Bilanz

(Motorsport-Total.com) - Nur noch ein Rennwochenende muss absolviert werden, dann verabschiedet sich die Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC in die Winterpause. Chevrolet-Teamchef Eric Nève zog im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' ein durchaus zufriedenes Jahresfazit, sah aber zugleich noch Spielraum für Verbesserungen. Nicht weniger wichtig sind die aktuellen Diskussionen um das künftige Regelement für die Tourenwagen-WM - BMW und Chevrolet hadern mit der Diesel-Einstufung...

Titel-Bild zur News: Eric Nève

Eric Nève uns sein Chevrolet-Team wollen in Macau noch einmal glänzen

Frage: "Eric, die WM-Situation ist so gut wie geklärt: SEAT hat den Herstellertitel und wird auch die Fahrerkrone erobern. Wie stehen sie dazu?"
Eric Nève: "Ich glaube, dass SEAT ein gutes Paket hat. Sie haben aber eigentlich eine Lücke im Reglement gefunden und ausgenutzt: mit dem Turbodiesel. Da hat die FIA wahrscheinlich nicht alles richtig gemacht, um einen guten Ausgleich zu finden. Man hat gesehen, dass SEAT gegen Ende der Saison noch ein Stückchen weiter nach vorne gekommen ist. Wir müssen daher jetzt daran arbeiten, dass die Meisterschaft in Punkto Reglement stabil bleibt."#w1#

Frage: "BMW denkt zur Zeit darüber nach, ob sie 2009 weiter in der WTCC engagiert sein wollen. Ihre Meinung dazu?"
Nève: "Ich glaube, BMW hat das gleiche Problem wie wir. Wir wollen besser verstehen, wie die FIA den Turboeffekt in den Griff bekommen will. BMW hat da gewisse Druckmittel. Sie sagen, wenn diese Sache nicht genau definiert wird, dann wollen sie nicht mehr in der Hersteller-Meisterschaft fahren. Das heißt, dass die Teams alle für sich fahren würden. Wir haben allerdings eine andere Konstellation, da unser Team nur aus drei Wagen besteht."

Frage: "In wenigen Tagen steht schon das Saisonfinale in Macau auf dem Programm - ihr Ausblick auf die letzten beiden Rennen?"
Nève: "Sowohl Alain als auch Nicola werden leicht sein, ganz einfach weil sie in Japan nicht sonderlich erfolgreich waren. Alain stand dort übrigens im vergangenen Jahr auf der Pole-Position. Schauen wir also einmal, ob wir das wiederholen können. Wir werden außerdem Rob dabei helfen, dass er sich möglichst weit vorne qualifizieren kann. Seine Teamkollegen werden ihm wieder ihren Windschatten spenden."

Frage: "Wie lautet ihr Saisonfazit?"
Nève: "Mein Fazit ist, dass wir überall konkurrenzfähig waren - was schon in Brasilien angefangen hat. Wir müssen aber trotzdem noch Fortschritte machen. Das betrifft sowohl das Team als auch die Fahrer, denn wir wollen unsere Performance ja umsetzen. In Brünn haben wir beispielsweise ein technisches Problem gehabt, wodurch Rob eine dritte Position verloren hat. In Brands Hatch waren wir bei Rob und Nicola etwas zu optimistisch mit den Reifen, was uns auch wesentlich Punkte gekostet hat. Ich glaube, wir haben jetzt bewiesen, dass wir den Speed haben. Jetzt müssen wir noch daran arbeiten, die nötige Konstanz an den Tag zu legen."