Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Nève im exklusiven Interview: "Wir hatten viel Pech"
Chevrolet-Teamchef Eric Nève im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' über die beiden Sprintrennen in Japan und die Bilanz Chevrolets
(Motorsport-Total.com) - Auf dem 'Okayama International Circuit' war Chevrolet hinter BMW und SEAT nur dritte Kraft. Beim ersten Japan-Auftritt der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC sammelte einzig Rob Huff einige WM-Zähler für die Truppe um Teamchef Eric Nève. Alain Menu wurde schon beim Start zum ersten Rennen abgeräumt, Nicola Larini lieferte in Japan eine eher bescheidene Leistung ab. Im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' sprach Nève über die jüngsten WTCC-Ereignisse in Japan.

© Chevrolet
Eric Nève war mit dem Auftritt seiner Truppe in Okayama nicht restlos zufrieden
Frage: "Eric, wie hat es ihnen in Japan gefallen?"
Eric Nève: "Das war ein sehr schönes Erlebnis. Es war erstaunlich zu sehen, wie populär die WTCC in Japan ist. Darüber haben wir uns wohl alle gewundert. Schon morgens um sieben Uhr saßen die ersten Fans auf den Tribünen und haben auf die Autos gewartet. Das war wirklich unglaublich!"#w1#
Huff mit bester Chevrolet-Leistung in Japan
"Außerdem haben die Piloten so viele Autogramme gegeben, wie noch niemals zuvor - und zwar an Leute, die sich auskennen. Bei uns waren Fans mit Modellautos von Nicola Larini aus den frühen 1990er-Jahren, als er noch in der DTM und der Formel 1 unterwegs war. Viele hatten auch Fotos dabei, aber alle waren extrem gut ausgestattet."
Frage: "Was war ihr Eindruck vom 'Okayama International Circuit'?"
Nève: "Diese Rennstrecke eignet sich sehr gut für Tourenwagen. Es ist ein kleinerer Kurs, weshalb die Zuschauer mehr Runden zu sehen bekommen. Außerdem bietet die Strecke natürlich viel Spektakel. Ich habe die Rennen nicht im Fernsehen verfolgt, könnte mir aber denken, dass sie schon attraktiv und spektakulär waren."
Frage: "Wie würden sie das Abschneiden von Chevrolet in Japan beurteilen?"
Nève: "Wir hatten viel Pech, dass Farfus (Augusto Farfus; Anm. d. Red.) seinen Bremspunkt übersehen hat, denn dadurch wurde Alain (Alain Menu; Anm. d. Red.) in der ersten Kurve von der Strecke geschossen. Alain hatte eigentlich einen prima Start ins Rennen, doch nach der Kollision war seine Lenkung krumm. Damit konnte er nicht weiterfahren."
"Für Rob (Rob Huff; Anm. d. Red.) war es zufriedenstellend, weil er erneut neun Punkte mit nach Hause nehmen konnte. Das war sogar genug, um den dritten Platz in der WM zu behalten - und das gegen Rydell (Rickard Rydell; Anm. d. Red.), der das erste Rennen für sich entschieden hatte. Das war klasse."
Larini mit bescheidener Performance in Okayama
Frage: "Was sagen sie zur Leistung von Nicola Larini? Er war ja einer der wenigen Piloten, die auf diesem Kurs zuvor schon einmal unterwegs waren..."
Nève: "Nicola ist etwas an seinem Wochenende vorbeigefahren. Er war nicht richtig dabei. Wir können uns allerdings nicht erklären, woran das gelegen haben könnte. Im zweiten Rennen hatte er die falsche Reifenwahl getroffen, da er mit Regenreifen gestartet war."
"Nach einer Runde hatte er damit zwar schon zehn Positionen gutgemacht, doch danach ist er Platz um Platz wieder zurückgefallen. Wir hatten von ihm schon in der Qualifikation mehr erwartet. So ist es dann aber nicht gekommen, dabei war er eigentlich schnell unterwegs. Leider ist da jemand in der letzten Kurve abgeflogen und er hat vom Gas gehen müssen. Auf seinem dritten Reifensatz hat er sich schließlich verbremst."
Frage: "Sie haben eben das Thema 'Reifen' angeschnitten - wie schwierig war es, für das zweite Rennen die richtigen Reifen zu wählen?"
Nève: "50-50. Wir haben die Fahrer die Entscheidung fällen lassen. Von Rob war es sehr mutig, mit Slicks zu starten, wo er doch weit vorne ins Rennen gegangen ist. Das spricht aber für ihn und seine Reife. Er hat es genau richtig gemacht. Alain war auch auf Slicks unterwegs, musste aber von hinten ins Rennen gehen. Damit war er im Prinzip kein Risiko eingegangen - wäre die Entscheidung falsch gewesen, wäre er ohnehin hinten gelandet. So hat auch er alles richtig gemacht und konnte sich nach vorne bringen."

