• 02.11.2010 13:18

  • von Stefan Ziegler

Muller vs. Priaulx: Endspiel in den Straßen von Macao

Chevrolet-Fahrer Yvan Muller und BMW Pilot Andy Priaulx kämpfen beim Saisonfinale in Macao um den WM-Titel 2010 - "Dieser Event ist eine Lotterie"

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Regenrennen von Okayama haben für eine Vorentscheidung im Titelkampf 2010 gesorgt: Rob Huff (Chevrolet) und Gabriele Tarquini (SR) dürfen sich nicht mehr länger zum Favoritenkreis zählen, denn nach dem vorletzten WM-Event des Jahres haben beide einen zu großen Rückstand auf Yvan Muller (Chevrolet). Nur Andy Priaulx (BMW Team RBM) kann den Franzosen noch einholen.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller, Andy Priaulx

Yvan Muller reist als Favorit nach Macao, Andy Priaulx mit Außenseiterchancen

Der dreimalige Weltmeister musste in Okayama aber ebenfalls einen herben Rückschlag hinnehmen, denn im zweiten Rennen versenkte Priaulx eine aussichtsreiche Position und einige WM-Punkte im Kiesbett der japanischen Rundstrecke. "Es ist sehr frustrierend, dass es so endete, aber das ist Motorsport. Auf der Geraden konnte ich wegen der Gischt nichts sehen. Da unterlief mir ein Fehler."

"Ich bremste etwa fünf Meter zu spät und drehte mich von der Strecke", schildert Priaulx sein frühes Aus in Japan und fasst sein Abschneiden zusammen: "Es war ein Tag zum Vergessen." Muller hatte indes allen Grund zur Freude, denn trotz Startplatz acht schaffte es der Ex-Champion in beiden Läufen auf das Podium und holte insgesamt 30 Punkte. Nun rangiert er 37 Zähler vor Priaulx.


Fotos: WTCC in Okayama


"Wir haben eine starke Teamleistung gezeigt und konnten die Früchte unserer guten Arbeit ernten", sagt Muller. Von einem Matchball will der 41-Jährige aber nicht reden: "37 Punkte sind ein toller Vorsprung, doch in Macao sind noch insgesamt 50 Zähler zu holen. Andy kann mich mathematisch noch immer einfangen. Ich werde gewiss nicht denken, dass es vorbei ist, bis es wirklich vorbei ist."

"Es ist noch nicht getan", meint Muller. Der WM-Spitzenreiter will auf dem schwierigen Guia Circuit von Macao betont überlegt zu Werke gehen: "Wir müssen in Macao sehr vorsichtig sein, denn dieser Event ist - wie jeder weiß - eine waschechte Lotterie." Und das könnte wiederum Priaulx in die Karten spielen. Der britische Rennfahrer gibt sich angesichts seines Rückstandes allerdings realistisch.

"Ich muss sagen: Yvan und Chevrolet haben gute Arbeit geleistet, denn die Meisterschaft gehört nun ihnen", hält Priaulx fest. "Vielen Dank an mein Team für dieses Jahr. Ich habe eine großartige Crew. Wir werden hart darum kämpfen, die Saison in Macao auf einem Höhepunkt zu beenden", kündigt der 36-Jährige abschließend an. "Ich brauche ein perfektes Wochenende - und eine Portion Glück."