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Lauf zwei: Debakel für Priaulx und Tarquini
BMW Pilot Augusto Farfus gewinnt vor Colin Turkington und Yvan Muller - Andy Priaulx und Gabriele Tarquini fallen aus - WM-Duell in Macao
(Motorsport-Total.com) - Das Rennen der verpassten Chancen: Michel Nykjaer (Sunred) bringt eine souveräne Führung einmal mehr nicht über die Runden, Andy Priaulx (BMW Team RBM) dreht sich im Regen von der Strecke und Gabriele Tarquini (SR) landet im Reifenstapel. Nur Yvan Muller (Chevrolet) kommt durch und sichert sich hinter Augusto Farfus (BMW Team RBM) und Colin Turkington (WSR) den dritten Rang.

© fiawtcc.com
Das Ende der Titelträume? Andy Priaulx strandete im Kiesbett von Okayama...
Damit reist der französische Rennfahrer als Topfavorit auf den WM-Titel nach Macao und hat dort in drei Wochen lediglich noch einen Konkurrenten zu fürchten: Muller weist aktuell 295 Punkte auf und rangiert damit satte 37 Zähler vor Priaulx. Tarquini (242) muss seine Titelhoffnungen in Okayama genauso begraben wie Rob Huff (Chevrolet/233). Neuer WM-Fünfter ist Farfus mit 186 Punkten.
Priaulx ist der erste prominente Ausfall
Doch zurück zum Renngeschehen: Aufgrund des anhaltenden Regens schickte die Rennleitung das 27 Fahrer messende Starterfeld erneut hinter dem Safety-Car auf die Reise, weshalb der eigentliche Start erst in Runde drei erfolgte. Polesetter Nykjaer machte sich diese Situation zunutze und bog vor Tarquini und Turkington in die erste Kurve ein, wobei dieses Mal keine größeren Kollisionen auftraten.

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Im Chevrolet-Doppelpack gegen Andy Priaulx: Rob Huff und Yvan Muller Zoom
Dafür überschlugen sich in den 16 Rennrunden allerdings die Ereignisse in regelmäßigen Abständen, denn schon nach wenigen Augenblicken musste sich Priaulx auf Position sechs gegen Muller und Huff zur Wehr setzen. In Runde drei übten die Chevrolet-Piloten einmal mehr sehr viel Druck auf den Briten aus und Muller konnte ihn überholen, Huff fand in Umlauf vier ebenfalls einen Weg vorbei an Priaulx.
Es folgte der Supergau für die Ambitionen von BMW: Priaulx verlor beim Anbremsen der Haarnadel die Kontrolle über seinen 320si, kreiselte von der japanischen Piste und strandete im Kiesbett von Okayama. Seine Hinterräder gruben sich in die Auslaufzone und der BMW steckte fest - der erste Titelkandidat hatte sich aus dem Rennen verabschiedet. Muller und Huff gasten aber weiter an.
Nykjaer dominiert, verschenkt aber den Sieg
Norbert Michelisz (Zengõ) war das nächste Opfer des Duos, das zur Halbzeit des Rennens bereits am Siegertreppchen schnuppern konnte. Gleichzeitig ging es auch für Farfus voran, denn der Brasilianer überholte seinen Markenkollegen Turkington und manövrierte sich dadurch auf den dritten Platz nach vorne. Der Vorwärtsdrang der Werkspiloten wurde allerdings jäh gestoppt: Das Safety-Car rückte aus.

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Michel Nykjaer führt das Feld hinter dem Safety-Car an - und leistete sich Fehler Zoom
Gastpilot Kevin Chen (Proteam) hatte seinen BMW 320si derart ungeschickt auf dem Kurs abgestellt, dass die Ideallinie blockiert war und freies Fahren ein zu hohes Risiko dargestellt hätte. Pech für Nykjaer an der Spitze des Feldes, denn der Däne war seinen Verfolgern bis Runde acht bereits um fünf Sekunden enteilt. Es sollte aber noch schlimmer kommen für den WM-Neuling - in Runde neun.
Nach nur einem Umlauf in langsamer Fahrt gab die Rennleitung den zweiten Lauf von Japan wieder frei, doch Nykjaer konnte nicht mehr an seine Leistung aus der ersten Rennhälfte anknüpfen: Mit zwei Ausritten verabschiedete sich der 31-Jährige aus dem Kreise der Siegaspiranten, ordnete sich aber auf den hinteren Punktepositionen wieder ein. Tarquini sprang vorne indes nur zu gerne in die Bresche.
Tarquini patzt und Farfus profitiert
Doch auch dem Italiener sollte die Führung nicht wohl bekommen, denn schon in Runde elf war auch er außen vor: In der vorletzten Kurve kam der amtierende Weltmeister auf regennasser Fahrbahn von eben dieser ab und schlug mit der linken Frontpartie seines SEAT León TDI in den Reifenstapeln ein. Das zweite Okayama-Rennen sah daraufhin in Farfus den dritten Spitzenreiter binnen dreier Runden.

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Der Titelverteidiger ist raus aus dem Rennen und aus dem WM-Kampf 2010 Zoom
Der BMW Pilot eiferte seinen SEAT-Rivalen allerdings nicht nach, sondern meisterte die restliche Distanz auf abgeklärte Art und Weise, um schlussendlich seinen ersten Saisonsieg einzufahren. Selbst eine späte, zweite Safety-Car-Phase konnte Farfus nicht mehr bremsen - Gastfahrer Henry Ho hatte seinen BMW 320si in der vorletzten Runde ebenfalls zu einer gefährlichen Schikane umfunktioniert.
Das Safety-Car bog vor der Zieldurchfahrt allerdings in die Boxengasse ab, sodass Farfus tatsächlich als Erster über die Linie kam - vor Turkington und dem Chevrolet-Trio um Muller, Huff und Alain Menu. Robert Dahlgren (Polestar) profitierte von den Fehlern seiner Konkurrenten und landete mit dem Volvo C30 auf dem hervorragenden sechsten Rang, spielt bei der Vergabe der WM-Punkte aber keine Rolle.
O'Young triumphiert bei den Privatiers
Die Top 10 des zweiten Laufs wurden komplettiert durch Pechvogel Nykjaer, dem mehrfach im Kiesbett gesichteten Michelisz, Tom Coronel (SR) sowie Darryl O'Young (Bamboo), der seinem Team in Okayama bereits den zweiten Klassensieg bescherte. Franz Engstler (Engstler) belegte in Japan den elften Gesamtrang und holte Rang zwei bei den Privatiers vor Kristian Poulsen (Poulsen).

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Colin Turkington und Augusto Farfus feiern ihren BMW Doppelsieg in Okayama Zoom
Gastpilot Michaël Rossi (SR) beschloss seinen ersten WTCC-Auftritt auf Position 13 und sah die Zielflagge somit direkt vor Fredy Barth (Sunred) - beide waren im ersten Rennen ausgefallen und hatten sich in Lauf zwei beherzt nach vorne gekämpft. Das Wiechers-Duo um Masataka Yanagida und Mehdi Bennani belegte im zweiten Regenrennen von Okayama die Positionen 15 und 20.
In der WM-Gesamtwertung rangieren Muller (295), Priaulx (258), Tarquini (242) und Huff (233) auf den Spitzenrängen. Farfus (186) ist neuer Fünfter vor Menu (161), Tiago Monteiro (SR/158) und Coronel (126). Turkington (86) und Michelisz (62) komplettieren die Top 10. Chevrolet führt bei den Herstellern mit 636 Zählern klar vor BMW (564) und SEAT Customers Technology (560).
In der Privatier-Rangliste hat Sergio Hernández (Proteam/124) die Nase vorne. O'Young (103) ist neuer Zweiter vor Poulsen (97), Engstler (95) und Stefano D'Aste (Proteam/88). Das Proteam belegt mit 210 Zählern den ersten Platz in der Teamwertung vor Bamboo (181) und Engstler (126). Die Rookietabelle wird von Michelisz (147) angeführt. Barth (130) und Nykjaer (129) folgen dahinter.


