• 25.03.2009 14:47

  • von Stefan Ziegler

Müller: Auf den Spuren von 007

BMW Team Germany Pilot Jörg Müller geht in diesem Jahr mit der Startnummer 007 an den Start und mausert sich immer mehr zum WM-Geheimtipp

(Motorsport-Total.com) - Vier Rennen ist die neue Saison der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) nun schon alt - und BMW Pilot Jörg Müller konnte in allen bisherigen WM-Läufen unter Beweis stellen, dass er wieder einmal zu den schnellsten Fahrern im Starterfeld gehört. Der einzige deutsche Werkspilot in der WTCC könnte schon zwei Siege auf seinem Punktekonto haben, hätte die Konkurrenz dem 39-Jährigen nicht jeweils ein kräftiges Schnippchen geschlagen. So rückt die "Mission WM-Titel" in weite Ferne.

Titel-Bild zur News: Jörg Müller, Curitiba, Curitiba Circuit

BMW Team Germany Pilot Jörg Müller ist in dieser WM-Saison als "007" unterwegs...

Schauplatz Curitiba: SEAT ist beim Saisonauftakt klar überlegen und bügelt die Konkurrenz im ersten Lauf nach Strich und Faden. Müller sieht die Zielflagge erst einige Zeit danach, wurde der BMW Team Germany Pilot doch schon in der ersten Rennrunde unsanft von der Strecke befördert. Im verregneten zweiten Lauf fährt Müller von ganz hinten noch vor auf Rang fünf - was wäre nur mit einem normalen Startplatz möglich gewesen?#w1#

Extreme Pechsträne zu Saisonbeginn

Schauplatz Puebla: BMW und SEAT liegen in Mexiko überraschenderweise gleichauf - und wieder ist Müller auf Anhieb schnell unterwegs. Der 39-Jährige macht im zweiten Rennen auf P2 liegend mächtig Druck auf den Führenden Jordi Gené, ehe dessen Teamkollege Gabriele Tarquini Müllers Vorwärtsdrang jäh beendet: Der Italiener dreht seinen deutschen Rivalen von der Bahn, die Siegchancen sind damit dahin.

Jörg Müller, Curitiba, Curitiba Circuit

Jörg Müller möchte in seiner fünften WTCC-Saison den Meistertitel einfahren Zoom

Vier Rennen, zwei Pannen - einfach Pech oder steht Müllers WTCC-Kampagne 2009 einfach unter keinem guten Stern? Es scheint fast so, denn ohne die beiden Kollisionen würde Müller sehr wahrscheinlich bereits zwei Saisonerfolge und entsprechend mehr WM-Punkte auf seinem Konto haben. Fehlt nur noch, dass dem BMW Team Germany Piloten regelmäßig vor dem Rennstart eine schwarze Katze über den Weg läuft.

Dabei ist Müller gar nicht abergläubisch, wie er 'Motorsport-Total.com' verriet. Der ehemalige Formel-1-Testfahrer sieht zudem keine tiefere Bedeutung in seiner Startnummer 007, kann aber durchaus auf einige Erfolge mit dieser Zahlenkombination zurückblicken: "So viel ich weiß, bin ich mit der 'Sieben' deutscher Formel-3-Meister geworden", meinte Müller und liegt damit natürlich goldrichtig - 1994 holte er sich den Gesamtsieg.

Müller: Mit der '007' zum WM-Titel 2009?

Auch mit der "70" war Müller vor 20 Jahren schon gut unterwegs: In der Formel Opel-Lotus gab's damit P1 und den Meistertitel. 2009 verteilte die FIA in der Tourenwagen-WM schließlich dreistellige Nummern, seither prangt die Zahl "007" auf Müllers Helm. Angesichts seiner guten Erfahrungen mit diesen Ziffern hofft Müller auf ein gutes Omen: "Abergläubisch bin ich zwar nicht, aber vielleicht bringt das ja etwas Glück."

Jörg Müller, Miguel E. Abed, Autódromo Miguel E. Abed

Jörg Müllers gute Laune wurde zuletzt in Puebla auf eine harte Probe gestellt... Zoom

Eine Portion davon wäre dem einzigen deutschen Werkspiloten in der WTCC auch wirklich zu wünschen, damit er seine "Mission WM-Titel" nicht schon in der ersten Saisonhälfte zwangsweise aufgeben muss. Doch für gewöhnlich gelingt es auch dem berühmten Kollegen mit derselben "Startnummer" letztendlich, sich aus dem größten Schlamassel zu befreien und am Ende als strahlender Sieger dazustehen.

Noch stehen 20 Saisonrennen aus, in denen Jörg Müller seine Widersacher in bester James-Bond-Manier in die Schranken verweisen kann. Am Ende steht bei Müller aber freilich nicht die Rettung der Welt sondern die Erringung des WM-Titels. Dann würde der 39-Jährige auch eine neue Startnummer erhalten, die sich jeder Fahrer wünscht. Müller: "Die Eins natürlich. Hat man die auf dem Auto, haben die anderen viel mehr Respekt..."