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  • 19.01.2009 11:03

  • von Stefan Ziegler

Dakar: Coronels kommen ins Ziel - Muller mit Crash

Unterschiedlicher hätte die Rallye Dakar für die WTCC-Protagonisten kaum verlaufen können: Die Coronels kamen an, Yvan Muller musste aufgeben

(Motorsport-Total.com) - Während die meisten Piloten der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC noch den Winterurlaub genossen, stellten sich das Brüderpaar Tim und Tom Coronel sowie Champion Yvan Muller der Herausforderung Rallye Dakar. Nachdem die berühmte Wüstenrundfahrt im Vorjahr ersatzlos gestrichen werden musste, erfolgte 2009 der Neustart - erstmals außerhalb von Afrika. So waren die Coronels und Muller in den vergangenen beiden Wochen in Argentinien und Chile unterwegs - mit unterschiedlichem Erfolg.

Titel-Bild zur News: Rallye Dakar

Yvan Muller sowie Tim und Tom Coronel waren bei der Rallye Dakar 2009 am Start

Muller ging mit seinem Porsche-Buggy an den Start, sollte aber nicht über die argentinischen Staatsgrenzen hinauskommen. Auf der fünften Etappe zwischen Neuquen und San Rafael wurde der Franzose schließlich unmittelbar mit den Gefahren der Dakar konfrontiert - und musste daraufhin seine Rallye-Segel streichen. 40 Wertungskilometer waren schon zurückgelegt, als Muller plötzlich die Sicht verlor.#w1#

Staubwolke wird Muller zum Verhängnis

"Ich fand mich einmal mehr in den Staubwolken, die einige Fahrzeuge vor mir hervorgerufen hatten", sagte der Tourenwagen-Weltmeister von 2008 gegenüber 'L'Alsace' - ein Problem, mit dem der SEAT-Pilot schon seit Beginn der Rallye zu kämpfen hatte. Dieses Mal allerdings sollte die Staubwand unüberwindbar bleiben, sodass Muller sein Tempo erst verlangsamte und seinen Buggy schließlich sogar komplett abstellte.

Zwar benutzte Muller das Warn- und Ortungssystem der Rallye, doch das nachfolgende Fahrzeug übersah den feuerroten Buggy schlichtweg und donnert dem Fahrzeug ins Heck. "Glücklicherweise habe ich meine Rennfahrermontur noch getragen", meinte Muller, der schon mit dem Gedanken gespielt hatte, Helm und Handschuhe abzulegen. Mit geschätzten 80 Kilometern pro Stunde war der Aufprall nicht gerade gering.

Sowohl Mullers Gefährt als auch der Wagen der Portugiesin Elisabete Jacinto wurden bei diesem Wüstencrash schwer in Mitleidenschaft gezogen, wie Muller weiter zu Protokoll gab: "Plötzlich habe ich Flammen entdeckt. Da galt es dann, keine Zeit mehr zu verlieren." Muller und Jacinto überstanden den Unfall unverletzt und konnten sich aus den Wracks befreien - die Dakar war allerdings für beide beendet.

Yvan Muller

Tourenwagen-Champion Yvan Muller musste nach fünf Etappen aufgeben Zoom

"Rückblickend muss ich wohl sagen, dass ich Glück hatte", bilanzierte Muller nach seinem frühen Aus. Eigentlich war der 39-Jährige ja nach Südamerika gefahren, um die großen Sanddünen aus der Nähe zu betrachten, doch soweit sollte es nicht kommen: "Ich habe eine Woche lang Staub geschluckt", hielt Muller abschließend fest. "So sehe ich keinen Grund darin, noch einmal an diesem Rennen teilzunehmen.

Coronels glänzen mit Topzeit auf Etappe 12

Und die Coronels? Abgesehen von den üblichen Problemen auf einer Langstrecken-Rallye erreichten die beiden Niederländer nach über 6.000 Rennkilometern das Ziel in Buenos Aires. Unterwegs in einem Bowler-Nemesis schlugen sich die Brüder allerdings beachtlich und ließen gleich mehrfach mit schnellen Zeiten aufhorchen. Das Highlight folgte auf der schwierigen zwölften Etappe, denn dabei fuhren die Coronels die elftbeste Tageszeit.

Schon nach der ersten Woche gaben sich Tim und Tom Coronel gutgelaunt und fröhlich - trotz der täglichen Strapazen in Wüste und Wildnis. "Wir haben viel Spaß", tönte es aus dem Dakarsport.com-Lager - doch freilich wurden die Tourenwagen-Piloten auch auf die Probe gestellt: "Einmal hatten wir einen doppelten Achsbruch", erzählte WTCC-Fahrer Tom. "Da mussten Tim und ich gleich mal als Mechaniker ran."

Weitere Reperaturen am Einsatzwagen ließen sich nicht vermeiden, doch insgesamt hielt sich das Duo schadlos - auch wenn es ab und an kritisch wurde: "Einmal wären wir in den Dünen fast in ein Loch gefahren", meinte Tim Coronel. Doch die Gefahr wurde noch rechtzeitig erkannt und sicher umschifft. So blieb noch sogar noch etwas Zeit, um die vorbeiflitzende Landschaft zu bewundern - vor allem die Wüste hat es den Coronels angetan.

Tom Coronel

"Major Tom" Coronel darf sich freuen: MIt Bruder Tim sah er das Dakar-Ziel als 70. Zoom

"Die Dünen sind dort wirklich unglaublich hoch", entfuhr es Tim Coronel angesichts der herrlichen Szenerie. Doch selbst das südamerikanische Panorama hielt die Coronels nicht davon ab, ihren Weg Richtung Buenos Aires zielsicher fortzusetzen. Abschließend erreichten die Brüder die Rallye-Endstation auf dem 70. Rang in der Gesamtwertung - bei der Anzahl von prominenten Ausfällen, ein ausgezeichnetes Ergebnis.

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