Makowiecki brilliert in Micks Alpine: Irres Eau-Rouge-Manöver
Frederic Makowiecki fuhr einen bärenstarken Stint zu Beginn der WEC in Spa und legte für sich, Jules Gounon und Mick Schumacher den Grundstein zum Podestplatz
(Motorsport-Total.com) - "Ich wusste: Wenn ich angreife, dann muss es vor und nicht nach Eau Rouge sein." - Der Startstint von Frederic Makowiecki bei den 6 Stunden von Spa war der Schlüsselmoment für den Podiumsplatz des Alpine A424 #36. Das Hypercar teilt sich der Franzose mit Mick Schumacher und Jules Gounon.

© FIA WEC/DPPI
Ferraris zum Frühstück: Fred Mako putzte Calado in der Eau Rouge weg Zoom
Von Startplatz sechs aus katapultierte sich "Fred Mako" in der Anfangsphase des Rennens bis auf die zweite Position nach vorn und brillierte dabei mit dem spektakulärsten Überholmanöver des Rennens. Vor der berüchtigten Eau Rouge ließ er den Ferrari #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi) von James Calado stehen. Wie erlebte der Franzose seinen Spurt an die Spitze?
"Ich wusste von Anfang an, dass es darauf ankommt, mit den Reifen sorgsam umzugehen", sagt der ehemalige Porsche-Werksfahrer auf Nachfrage von Motorsport-Total.com. "Alle hielten sofort rein, aber wir wollten ein konstantes Rennen vorbereitet. Deshalb bin ich die ersten zwei, drei Runden etwas vorsichtiger gefahren. Das hat sich ausgezahlt, denn danach konnte ich Runde für Runde attackieren, das Auto hatte richtig Grip."
Fred Makos irres Überholmanöver in Eau Rouge
Der Höhepunkt des Stints war ohne Frage das Manöver gegen James Calado: "Ich hatte schon zwei, drei Runden vorher gesehen, dass sie vor Eau Rouge nicht die volle Leistung abrufen", schildert Makowiecki. "Da wusste ich: Wenn ich vorbeikomme, dann nicht am Ende der Kemmel-Geraden, sondern vorher - direkt vor Eau Rouge."
Zwei Runden lang bereitete er den Angriff vor und schlug schließlich kompromisslos zu. "Ich habe nicht erwartet, dass er sich so vehement dagegen wehrt", gibt er zu. "Wir hatten sogar eine Berührung. Aber am Ende war klar: Wenn wir beide weiter voll durchziehen, fliegt er in Eau Rouge ab. Daher war es eher sein Problem als meines."
Der Mut wurde belohnt: Makowiecki übergab den Alpine #36 schließlich auf Podiumskurs an Jules Gounon, der sogar in Führung ging. Später kämpfte auch Mick Schumacher im letzten Stint um den Sieg, bis ein schleichender Plattfuß rund 83 Minuten vor Schluss die Hoffnungen auf den ersten WEC-Triumph des französischen Herstellers zunichtemachte.
Fokus auf Rennen statt Quali
Schon in den freien Trainings hatte sich angedeutet, dass Alpine weniger auf eine starke Qualifying-Performance als vielmehr auf Rennpace setzt. "Wir haben das ganze Wochenende daran gearbeitet, ein gutes Rennauto zu haben", sagt Makowiecki. "Vielleicht haben wir deshalb im Qualifying etwas eingebüßt. Aber im Rennen waren wir stark - und das war der Plan."
WEC Spa 2025: 6 Stunden in 60 Minuten
Tatsächlich zeigte der Franzose eindrucksvoll, wie sich Konstanz auszahlen kann. Auf dem Medium-Reifen, den Alpine über das gesamte Rennen hinweg nutzte, blieb Makowiecki im ersten Stint über zweieinhalb Stunden lang im Auto. "BMW war auf Soft unterwegs, was bei den warmen Temperaturen überraschend gut funktionierte. Aber wir hatten unsere Strategie, und sie ging voll auf."
Es war der zweite Podestplatz von Makowiecki, Gounon und Schumacher in Folge und ein deutlicher Fingerzeig von Alpine für die 24 Stunden von Le Mans. Dort werden die Karten aber wieder neu gemischt.


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