Juncadella über Corvette-Wechsel: "Mehr Perspektiven als bei Mercedes-AMG!"

Daniel Juncadella startet 2024 für Corvette und nicht für Mercedes-AMG - Warum sich der Spanier für den Wechsel entschied und was er zur neuen Z06 GT3.R sagt

(Motorsport-Total.com) - Daniel Juncadella wechselt von Mercedes-AMG zu Corvette. Warum? "Es waren verschiedene Dinge", sagt der ehemalige DTM-Pilot im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Nach so vielen Jahren mit einer Marke gab es die Möglichkeit, etwas anderes zu probieren, das ist sehr aufregend. Es ist ein einfacher Weg, um neue Motivation zu finden."

Titel-Bild zur News: Tommy Milner

Daniel Juncadella startet 2024 für Corvette in der WEC Zoom

Der Hauptgrund dürfte allerdings ein anderer sein: "In den letzten Jahren habe ich versucht, die Marke Mercedes-AMG von einem Hypercar beziehungsweise Prototyp zu überzeugen, denn das wäre mein Ziel eines Tages", ist Juncadella ehrlich. "Es sieht aktuell nicht so aus, dass es klappen würde. Ich habe gemerkt, dass ich bei dem, was ich bei Mercedes machen kann, schon an der Spitze angekommen bin."

"Mit Corvette und GM erweitern sich meine Perspektiven für die Zukunft", bringt der 32-Jährige seine Entscheidung zugunsten der Amerikaner auf den Punkt. "Cadillac ist dieselbe Marke und es gibt eine zusätzliche Chance, auch wenn mein Fokus aktuell voll auf Corvette liegt. Aber ich bin näher an einer Marke, die ein Hypercar einsetzt, das ist interessant für mich. Diese Dinge haben [beim Wechsel zu Corvette] eine große Rolle gespielt."

Aber: Nach Informationen von Motorsport-Total.com wird Juncadella weiterhin für Mercedes-AMG an diversen Langstreckenrennen teilnehmen und seinen alten Arbeitgeber unterstützen, sofern es keine Überschneidungen mit dem Corvette-Programm gibt. Denn der Spanier ist nicht der einzige Fahrer, der die Marke mit dem Stern verlassen hat.

Auch Raffaele Marciello trennte sich von Mercedes-AMG, um bei BMW anzudocken. Dort erhofft sich der Italiener einen Aufstieg, denn die Münchener starten ab 2024 mit dem BMW M Hybrid V8 in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Ob Marciello einen Platz im LMDh-Prototyp bekommt, wurde noch nicht verraten, ist aber nicht unwahrscheinlich.

Corvette mit "vielen Unterschieden zum Mercedes"

In Daytona konnte sich Juncadella erstmals von der neuen Corvette Z06 GT3.R überzeugen, nachdem er in den letzten Jahren ausschließlich den Mercedes-AMG GT3 pilotiert hatte." Es ist schwer zu vergleichen, weil es ein komplett neues, anderes Auto ist", lautet das erste Fazit des Spaniers. "Die Corvette wurde für die Saison 2024 entwickelt, während der Mercedes von 2017 ist."

"Es gibt viele Unterschiede und fühlt sich beim Fahren auch ganz anders an", erklärt Juncadella gegenüber Motorsport-Total.com. "Aber es ist sehr aufregend, weil es ein neues Projekt mit einem sehr erfahrenen Team ist." Pratt-Miller, die für die Entwicklung der neuen GT3-Corvette verantwortlich sind, haben "einen hohen Standard", erklärt der Spanier.

Daniel Juncadella

Daniel Juncadella hofft, bei Corvette mehr Chancen zu haben Zoom

"Auf der anderen Seite habe ich realisiert, warum der Mercedes so erfolgreich ist", sagt der neue Corvette-Werksfahrer. "Er ist ein guter Alleskönner und sehr konkurrenzfähig. Es ist schwierig, eine Strecke zu finden, die dem Mercedes nicht liegt. Bei der Corvette kann ich das noch nicht einschätzen, ich bin bisher nur in Daytona gefahren."

"Mehr Ähnlichkeit zu einem Prototyp"

"Ich genieße es sehr, weil es nach vielen Jahren mit Mercedes eine neue Herausforderung für mich ist", freut sich Juncadella auf die neue Saison. In der WEC 2024 wird er gemeinsam mit Hiroshi Koizumi und Sébastien Baud eine Corvette von TF Sport steuern.

"Aber es ist schwierig, ein besseres GT3-Auto als den Mercedes-AMG zu finden", muss der langjährige Mercedes-Werksfahrer zugeben. "Der Mercedes geht mit den Reifen sehr gut um. Jedes Jahr kommen neue Autos, beispielsweise Ferrari oder Lamborghini, oder Audi und BMW mit den Evo-Paketen, aber der Mercedes kämpft noch immer mit ihnen auf Augenhöhe, das zeigt, dass es eine sehr gute Basis ist."

Chevrolet Corvette Z06 GT3.R

Die neue Corvette Z06 GT3.R startet 2024 in IMSA & WEC Zoom

Der erfahrene GT-Pilot weiß daher auch, dass er sich für die erste Saison nicht zu viel vornehmen darf. "Es ist noch sehr früh", sagt der 32-Jährige, der sich mit seinem neuen Arbeitsplatz noch anfreunden muss. "Im Vergleich zu den anderen GT3-Autos hat er mehr Ähnlichkeit zu einem Prototyp."

"Aber er hat noch sehr viel DNA von einem GT3-Auto, insbesondere beim Gewicht, denn das Auto ist sehr schwer", erinnert Juncadella, der sich zumindest aus optischer Sicht über die neue Corvette freut. "Sie ist nicht wirklich ein Prototyp, aber sieht ein bisschen extremer aus."

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