Van der Drift: Die ganze Wahrheit?

Zwischen Chris van der Drift und seinem Management ist die Stimmung angespannt - Manager wehrt sich gegen öffentliche Anschuldigungen

(Motorsport-Total.com) - Zwischen dem derzeit verletzten Rennfahrer Chris van der Drift und seiner Managementfirma Racingpool gibt es derzeit gravierende Meinungsverschiedenheiten. Bekanntlich hatte der neuseeländische Rennfahrer via 'Motorsport-Total.com' Anschuldigungen gegen sein Management erhoben. Ob diese wahr sind, lässt sich von außen jedoch nicht nachvollziehen.

Titel-Bild zur News: Christopher van der Drift

Unfallopfer Chris van der Drift sorgt derzeit für medialen Wirbel

Racingpool habe ihn nach dem schweren Unfall in Brands Hatch "in keiner Weise unterstützt und auch keine Bereitschaft gezeigt, das zu tun", behauptet der 24-Jährige. Außerdem beschwert er sich darüber, dass seine Behandlungskosten nicht gedeckt sind. Angeblich mit ein Grund dafür: "Mein Management hat alles Preisgeld, das ich in dieser Saison eingefahren habe, behalten. Das sind 325.000 Euro."#w1#

Tatsache ist, dass mit dem eingefahrenen Preisgeld zunächst die Einsatzkosten gedeckt werden. Erst ab einem gewissen Schwellenwert - dieser dürfte in der Superleague bei ungefähr 400.000 Euro liegen - wird ein Anteil am Preisgeld üblicherweise an den Fahrer ausgezahlt. Die vereinbarte Gage wurde von Racingpool stets pünktlich überwiesen, wie van der Drift selbst zugibt: "Mir wurde in diesem Jahr bislang für jedes Rennen, an dem ich teilgenommen habe, etwas Geld bezahlt."

In Sachen Unfallversicherung habe er seinem Management vertraut, doch dieses Vertrauen sei enttäuscht worden, seufzt der Nachwuchspilot, der seine Behandlungskosten nun mit einem Promi-Kartrennen in Milton Keynes, für das unter anderem Formel-1-Star Mark Webber zugesagt hat, hereinbekommen will. Der Event wird am 7. September stattfinden.

Wie 'Motorsport-Total.com' erfahren hat, wollte sich van der Drift jedoch nicht mit einer Standardbehandlung abspeisen lassen, sondern um so schnell wie möglich ein Comeback geben zu können, ging er in eine teure Privatklinik. Dafür gibt es seitens des Managements, mit dem die Therapie wohl im Vorhinein abgeklärt hätte werden müssen, vermutlich keine vertraglich zugesicherte Kostendeckung - und dementsprechend auch keinen Vertragsbruch.

Manager Gianni Bianchi verweist auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' ausdrücklich auf ein Stillschweige-Abkommen, das es ihm nicht erlaubt, sich in der Sache detailliert zu rechtfertigen. Allerdings stellt er klar: "Ich habe in mehreren Jahrzehnten im Motorsport noch nie eine offene Rechnung hinterlassen oder einen Vertrag gebrochen. Das war auch hier nicht der Fall."